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Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Grafische Datenverarbeitung IGD haben einen 3D-Scanner entwickelt , der Einzelteile autonom scannen und in Echtzeit drucken kann. Konzipiert ist er für die Automobilindustrie, wo das Gerät als Fertigungsassistent eingesetzt werden soll. Die Entwicklung erfolgte mit Blick auf das von der EU geförderte Projekt AUTOWARE , das Fertigungsprozesse in der Industrie automatisieren soll.

Als konkretes Beispiel diente nun der Zusammenbau eines Zylinders samt Kolben, Gehäuse und Dichtungen. Derzeit wird diese Arbeit noch von Hand erledigt, die Qualitätskontrolle erfolgt anhand einer Liste auf Papier und mithilfe von manuellen Messungen. Zukünftig soll dort der 3D-Scanner zum Einsatz kommen. Er untersucht das vor ihm liegende Teil, erkennt über den Abgleich mit einer Datenbank, um was es sich handelt, und weiß zudem, welches Teil sein menschlicher Kollege zum Zusammensetzen des Zylinders als nächstes benötigt. Zum Schluss übernimmt die Maschine auch die Qualitätskontrolle, indem sie den fertigen Zylinder scannt und auf Maßhaltigkeit überprüft.

Das Gerät des Fraunhofer IGD könnte aber auch bei der Fertigung von Ersatzteilen von Oldtimern zum Einsatz kommen: Das defekte Teil wird dann notdürftig zusammengeklebt, in Form gebracht und dem Scanner vorgelegt. Das Gerät führt nun selbsttätig mehrere Scans durch, bis es genügend Daten für eine Reproduktion besitzt und über neu entwickelte Algorithmen ein dreidimensionales Abbild erzeugen kann. Mit einer Materialsimulation erprobt es, ob eine Rekonstruktion per 3D-Druck den Anforderungen an die Stabilität entspricht. Im letzten Schritt wird das Ersatzteil auf dem 3D-Drucker ausgegeben und kann verbaut werden.

Das Scansystem des Fraunhofer IGD wird auf der HANNOVER MESSE am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand zu sehen sein.