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Rund 70 % der insgesamt 371 befragten deutschen mittelständischen Unternehmen und Familienbetriebe geben in einer Untersuchung der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC an, die Suche nach qualifizierten Arbeitern gestalte sich für sie „schwer“ oder „eher schwer“. Die Problematik hat bereits handfeste Folgen für das Wirtschaftswachstum und schlägt allein beim Mittelstand mit jährlich rund 65 Milliarden Euro Umsatzverlust zu Buche. Während der Fachkräftemangel im europäischen Durchschnitt für 43 % der 2.450 europaweit befragten Unternehmen das größte Wachstumsrisiko darstellt, trifft dies auf 60 % aller deutschen Familienunternehmen und Mittelständler zu. Dabei gilt das deutsche Bildungssystem als einer der Hauptgründe: Nach Ansicht von 35 % bringt es nicht die Arbeitskräfte hervor, die benötigt werden. Zum Vergleich: In der Schweiz teilt lediglich 1 % der Befragten diese Einschätzung. Zusätzliche Hürden stellen nach Ansicht des deutschen Mittelstands die ausufernde Bürokratie, im Vergleich zur restlichen EU schlechtere nationale Regelungen und der mangelhafte Breitbandausbau dar.

Ein weiteres Hindernis ist hingegen hausgemacht: Nur 38 % sehen die Digitalisierung als eine zentrale Wachstumsstrategie an, für die relative Mehrheit sind eher die Erweiterung des eignen Produkt- und Leistungsportfolios (43 %) und die Forcierung des inländischen Umsatzwachstums (40 %) maßgeblich. Dennoch bewerten 62 % der deutschen Unternehmen ihre wirtschaftliche Lage insgesamt als gut. Gerade angesichts der vollen Auftragsbücher läuft die Industrie jedoch Gefahr, den Anschluss zu verpassen: Laut einer aktuellen Bitkom-Studie geht der hohe Auslastungsgrad mit einem Mangel an Zeit einher, die zur Entwicklung umfassender Digitalisierungsstrategien schlichtweg fehlt.