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519 bis 685 Milliarden US-Dollar könnte die globale Fertigungsindustrie bis 2020 mit der Entwicklung smarter, vernetzter Geräte erzielen, rechnen die Berater in ihrer Studie „Digital Engineering“ vor. Auch die 1.000 von ihnen befragten Führungskräfte gehen davon aus, dass 50 % ihrer Produkte in den kommenden drei Jahren in der Lage sein werden, Daten zu erfassen und auszutauschen. Seit 2014 wurden die Investitionsbudgets für die Digitalisierung hochgefahren. Doch bisher profitieren die Unternehmen nur bedingt davon, heißt es bei Capgemini . Die Mehrheit der Befragten macht widersprüchliche Ziele dafür verantwortlich: Einerseits sollen bestehende Produkte weiterentwickelt, andererseits neue und vernetzte auf den Markt gebracht werden. Die richtige Balance zu finden, sei anspruchsvoll.

Die Berater empfehlen unter anderem, in digitale Fähigkeiten, Ökosysteme, Werkzeuge, Roadmaps und neue Arbeitsweisen zu investieren. Moderne Konzepte werden bisher aber nur selten genutzt, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Digital Twins beispielsweise werden nur von 16 % der Befragten genutzt, bei 45 % stecken sie noch in der Pilotphase. Zudem würden zu wenig der generierten Daten in den Design- und Entwicklungsprozess fließen. So nutzt etwa nur ein Viertel der Hersteller Daten aus vernetzten Produkten für den eigenen Innovationsprozess.

Der digitale Reifegrad der Unternehmen scheint auch eine Frage ihrer Kultur zu sein. Darauf deutet eine Studie von Bitkom Research im Auftrag des 3D-Software-Unternehmens Autodesk hin. Es gebe einen „engen Zusammenhang“ zwischen Agilität, Innovationsfähigkeit und dem Digitalisierungsgrad, schreiben die Autoren. Auch hier lautet der Rat, den Einsatz digitaler Technologien zu forcieren und parallel die Agilität der Organisation zu erhöhen: „Das gilt in der Industrie an erster Stelle für die Produktentwicklung, aber auch für alle anderen Unternehmensbereiche.“