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Mikromobilität hält in Norwegen Einzug

Wie andere in Europa sind auch die Norweger begeistert von E-Bikes und E-Scootern. Fahrer besitzen sie und mieten sie auch in Shared-Mobility-Lösungen. Allein die Stadt Bergen beherbergt 10 Shared-Mobility-Hubs. Tatsächlich hat Norwegen von allen nordischen Nachbarn die höchste E-Scooter-Nutzungsrate, was Norwegen zum perfekten Ort für die Einführung von Mikromobilitätsinnovationen macht.

Kleine E-Fahrzeuge eignen sich hervorragend für Kurzstrecken, und in Norwegen dauern 80 Prozent der Autofahrten weniger als 15 km. Norweger verlassen sich auf Mikromobilität, um sich in städtischen Zentren, Gewerbegebieten und Universitätsgeländen fortzubewegen. Darüber hinaus fahren Pendler mit ihnen zu öffentlichen Verkehrsknotenpunkten, um einen Bus, Zug oder eine Fähre zu nehmen. In Norwegen werden 20 Prozent der E-Scooter-Fahrten zu diesem Zweck genutzt.

Überdachte Mini-Elektrofahrzeuge für schlechtes Wetter

Nördliche Gefilde bringen viel Schnee und Regen mit sich, und wer möchte schon bei strömendem Regen Fahrrad fahren? Da die Norweger Experten darin sind, sich an das Wetter anzupassen, haben sie erfinderische Lösungen entwickelt. Zwei davon sind CityQ und Podbike, beides vierrädrige E-Bikes mit Abdeckungen, die den Fahrer vor den Elementen schützen.

In ähnlicher Weise ist der Paxster ein umweltfreundliches Nutzfahrzeug mit Laderaum für die Lebensmittellieferung auf der letzten Meile nach Hause. Mit Paxster können Fahrer problemlos im Stadtverkehr manövrieren und in verkehrsreichen Gebieten, sogar auf Gehwegen, einen Parkplatz finden. Im Hinblick auf den Energieverbrauch kann der Paxster bis zu 20-mal effizienter sein als ein Standard-Lieferfahrzeug.

Bremsen Sie das städtische Parkplatzchaos

Die meisten großen europäischen Städte haben immer noch Schwierigkeiten, den Verkehr zu reduzieren und Parkplätze in den Innenstädten zu organisieren. Hier glänzt norwegische Innovation mit Kreativität. Parqio beispielsweise verwandelt private Gemeinschaftsgaragen in Mobilitäts- und Servicezentren und nutzt ungenutzten Parkplatz in einer Zeit, in der das Parken auf der Straße verschwindet.

Um gegen illegal geparkte und zurückgelassene E-Bikes und E-Scooter vorzugehen, haben einige norwegische High-Tech-Unternehmen auf KI und IoT zurückgegriffen. In zwei verschiedenen Govtech-Lösungen nutzt Happy City© von SparkPark Geofencing und Bluetooth-Tracking, um Kommunen die Kontrolle darüber zu geben, wo E-Fahrzeuge geparkt sind, während Nivel Echtzeitdaten über den Mikromobilitätsstatus einer Stadt bereitstellt und es Stadtverwaltern ermöglicht, Parkzonen auf der Stadt anzupassen Stelle.

Die weltweit erste emissionsfreie Schnellfähre

Ein Ort, an dem Verkehrsstaus kein Problem darstellen, ist das Wasser. Seit Jahrhunderten verlassen sich die Norweger auf Schiffe, um sie zwischen Inseln, Halbinseln und dem Festland zu transportieren. Im 20. Jahrhundert veränderten dieselbetriebene Schnellfähren das Spiel. Die Menschen konnten zwar viel schneller längere Strecken zurücklegen, aber die unberührte Umwelt litt unter Luftverschmutzung und Lärm.

Als Reaktion darauf hat die norwegische Werft Fjellstrand die weltweit erste Hochgeschwindigkeits-Elektrofähre für den Personentransport in und um Städte gebaut. Diese emissionsfreie Fähre mit dem Namen MS Medstraum bedient die Stadt Stavanger. Im Jahr 2022 erhielt die Fähre auf der Messe SMM in Hamburg die Auszeichnung „Schiff des Jahres“. Der Medstraum reduziert den CO2-Ausstoß im Vergleich zur bestehenden dieselbetriebenen Schnellfähre um 1.500 Tonnen pro Jahr.

Rekordzahl von Elektrofähren im Einsatz

Heute sind in Norwegen mehr als 80 elektrische Pendlerfähren im Einsatz. Darüber hinaus betreibt die Fährgesellschaft Bastø Fosen die weltweit größte E-Fähre über die verkehrsreichste Pendlerroute des Oslofjords. Die rasante Entwicklung von E-Fähren war dank der starken Lieferkette Norwegens möglich, zu den Unternehmen wie Norwegian Electric Systems gehören, das Strom- und Steuerungssysteme für elektrische Kurzstrecken-Autofähren liefert.

Grüner Wasserstoff erweitert die Reichweite von Fähren

Elektrizität ist nicht die einzige nachhaltige Möglichkeit, eine Fähre anzutreiben. Auf längeren Strecken bietet grüner Wasserstoff eine emissionsfreie Alternative zum Batterieantrieb. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die MF Hydra – die weltweit erste Fähre mit PEM-Brennstoffzellenantrieb, die mit flüssigem Wasserstoff betrieben wird. Diese Zellen enthalten genug Treibstoff für eine zwölftägige Fahrt – ein Vorteil gegenüber batterieelektrischen Schiffen, die eine geringere Reichweite haben.

Für die dreistündige Fahrt zwischen Bodø und den Lofoten, Norwegens längster und dem Wetter am stärksten ausgesetzter Fährstrecke, sind derzeit neue Wasserstofffähren im Bau. Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant.

Kreative Lösungen für das elektrische Laden

Auf See oder an Land müssen elektrische Transportmittel aufgeladen werden, und Norwegen hat viele praktische, zuverlässige und kostengünstige Ladelösungen entwickelt. Für das gemeinsame Laden in der Stadt kann der Zaptec Pro von ZAPTEC bis zu 100 Autos an einem einzigen Stromkreis pro Tag aufladen und dabei sowohl langsames als auch schnelles Laden gleichzeitig bewältigen, um den Stromverbrauch zu optimieren und Netzungleichgewichte zu verhindern.

Die cloudbasierte Lösung von SmartCharge für die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge bringt Ladestationsbetreiber, Ladepunkthersteller und Installateure zusammen, während MobiDock eine universelle E-Scooter- und E-Bike-Parklösung bietet, die drahtlose Ladetechnologie nutzt.

Im Seetransport liefert SHIFTR eine bahnbrechende autonome Batteriewechsellösung für Schnellfähren, die den Übergang zum Elektrobetrieb ohne Änderung der Servicequalität ermöglicht.

Autonome Fahrzeuge sind angekommen

In Kombination mit einem emissionsfreien Antrieb versprechen autonome Fahrzeuge eine Revolution im städtischen Verkehr. Seit 2019 testet die Stadt Oslo regelmäßige Buslinien mit autonomen Shuttles. Auch andere Städte und Gemeinden in Norwegen testen, wie verschiedene selbstfahrende Fahrzeuge für verschiedene Transportarten eingesetzt werden können. Zwei Innovatoren in diesem Bereich sind Mobility Forus und Applied Autonomy, die mit lokalen Verkehrsbehörden zusammenarbeiten, um gemeinsame, autonome Mobilität in städtischen Gebieten bereitzustellen.

Auf dem Wasser ist die Autonomie sogar noch weiter fortgeschritten. In Kombination mit einem emissionsfreien Antrieb hat der autonome Wassertransport das Potenzial, Staus und Umweltverschmutzung in der Stadt zu beenden. Das Projekt „Zero-emission Automated WAter Shuttles“ (ZAWAS) sieht Flotten autonomer Wassershuttles vor, die Pendler schnell von einer Stadt in die andere befördern und so das Fahren quer durch die Stadt ersetzen.

Norwegen bringt ultraintelligente Fähren in europäische Hauptstädte

Norwegische Unternehmen gehen bei der Innovation intelligenter Fähren neue Wege. In einem historischen Schritt vorwärts haben das Technologieunternehmen Zeabuz und der Fährbetreiber Torghatten in Stockholm die weltweit erste emissionsfreie, kommerzielle und autonome Fähre zu Wasser gelassen. Diese selbstfahrende Fähre nutzt modernste Sensor- und Navigationstechnologie, um zwischen anderen Booten zu manövrieren, selbstständig am Kai anzudocken und Passagiere sicher abzufertigen.