CO2-neutrale Produktion
Die Ziele des Grünen Deals für die gesamte EU bestehen darin, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken und bis 2050 klimaneutral zu sein. Somit steht jedes Unternehmen in der Pflicht, seinen CO2-Fußabdruck zu verringern und den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Hinsichtlich des Ziels besteht breiter Konsens, bei den Dekarbonisierungsstrategien jedoch nicht. Dort gibt es laut Fraunhofer ISI unterschiedliche Ansätze: die Elektrifizierung der Prozesswärme, die Umstellung auf Wasserstoff, der vermehrte Einsatz von Biomasse, die Markteinführung CO2-armer Verfahren, die Kreislaufführung von CO2, der Ausbau der Kreislaufwirtschaft sowie die effizientere Materialnutzung.
Wie das Umstellen auf eine klimafreundliche Produktion funktionieren kann, das erfahren Besucher auf der HANNOVER MESSE.
Dass es funktioniert, haben bereits einige Großunternehmen gezeigt: Als erstem weltweit produzierendem Industrieunternehmen ist es der Bosch Gruppe bereits im Jahr 2020 gelungen klimaneutral zu werden. Daimler betreibt seine Werke ab diesem Jahr klimaneutral und der Versicherer Allianz will sein Milliardenvermögen bis 2050 nur noch klimaneutral anlegen.
Sich für Klimaschutz zu engagieren, wirkt sich auf Kunden und eigene Mitarbeiter*innen gleichermaßen aus. Das Thema ist allgegenwärtig und immer mehr Menschen beziehen das Engagement von Marken und Firmen in ihre Kaufentscheidung mit ein. Auch bei Mitarbeiter*innen könnte die Treue zum Unternehmen durch klimaschützende Maßnahmen deutlich gesteigert werden.
Wann gilt ein Unternehmen als klimaneutral?
Die Faustregel bei der Klimaneutralität lautet, dass ein Unternehmen innerhalb seiner Wertschöpfungskette und seines Energiebezugs keine Treibhausgase verursachen darf. Sollten bei Prozessen oder Aktivitäten doch klimaschädliche Emissionen entstehen, müssen sie vollständig ausgeglichen werden. Das schließt alle menschlichen Aktivitäten (z.B. Geschäftsreisen, Veranstaltungen usw.) und das Verwenden von Brennstoff mit ein.
Was kostet die Investition in eine CO2-neutrale Produktion?
Einen festen Preis für das Umstellen auf Klimaneutralität gibt es nicht, zumal es insbesondere energieintensive Branchen schwerer haben, ihren Klima-Fußabdruck zu reduzieren. Die Kosten fallen unterschiedlich aus, je nachdem, wie viele Maßnahmen ein Unternehmen trifft und wie schnell es sie umsetzt. Die Aufwände können dabei durch ein individuelles Konzept über einen bestimmten Zeitraum verteilt werden. Das Umstellen auf eine CO2-neutrale Produktion lohnt sich auch unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit. Hohe Kosten können durch deutlich niedrigere Ausgaben für den Energieverbrauch in der Regel nach mehreren Jahren ausgeglichen werden. Da sich die Öffentlichkeit immer mehr für den Klimaschutz interessiert, steigert das Engagement auch zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit. Klimaschutz wird daher für das Marketing von Unternehmen künftig entscheidend und langfristig lohnenswert sein.
Wie sieht der Weg zu einer CO2-neutralen Produktion aus?
Um eine ganze Produktion CO2-neutral umzugestalten, sind viele kleine Schritte oft einfacher, als ein einziger großer. Jede Veränderung ist besser als keine Veränderung. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich dem Ziel zu nähern: vom Heizen mit Abwärme aus Produktionsprozessen, über den Bezug von Ökostrom und Photovoltaik bis hin zur Kompensation. Wie sollte man also anfangen?
1. IST-Zustand analysieren
Zu Beginn sollte der IST-Zustand analysiert werden. Dabei wird festgestellt, an welchen Stellen der unternehmensinterne Energiebedarf reduziert werden kann. Mit passenden Effizienzmaßnahmen wird unnötiger Energieverbrauch in kurzer Zeit reduziert, Energieeffizienz gesteigert und anfallende Reste erfolgreich verbraucht. Hierbei können externe Beratungsunternehmen unterstützen, um alle möglichen Einsparmaßnahmen zu identifizieren.
2. Auf CO2-neutrale Energieerzeugung umstellen
Als nächstes gilt es, ein Konzept zur Deckung des eigenen Energiebedarfs mit regenerativen Energiequellen (z.B. Windkraftanlagen, Photovoltaik oder Abwärmeverstromung) zu erstellen. Bei erfolgreicher Umsetzung sollte sich der nicht klimaneutrale Restenergiebedarf deutlich reduzieren.
3. Restenergiebedarf decken oder kompensieren
Im letzten Schritt wird der Restenergiebedarf z.B. durch Ökostrom gedeckt. Nicht vermeidbare Emissionen werden durch das Umsetzen von Grünprojekten oder anderweitige Maßnahmen ausgeglichen. Für das Kompensieren bietet sich die Investition in zertifizierte Klimaprojekte an.
Wie kompensiert ein Unternehmen richtig?
Beim Kompensieren von CO2 ist es wichtig, auf die Qualität des Kompensationsprojekts zu achten. Internationale Klimaschutzabkommen, wie das Kyoto-Protokoll, zeigen Unternehmen, wie sie richtig vorgehen. Zum Beispiel können Klimaschutzprojekte in sogenannten Non-Annex I Staaten (Schwellen- und Entwicklungsländer) finanziert werden. Die dadurch erzielte CO2-Einsparung können Unternehmen wiederum in ihrer CO2-Bilanz nutzen. Wenn das Projekt eine erforderliche Zertifizierung hat, erhalten sie für die Finanzierung entsprechende CO2-Minderungszertifikate.
Auf der HANNOVER MESSE bieten Ihnen zahlreiche Aussteller Unterstützung beim Thema CO2-neutrale Produktion.
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Allein in der EU haben Industrieprozesse einen Anteil von fast 10 % an den Treibhausgas-Emissionen. Die Bereitschaft, das bis 2050 zu ändern, ist so groß wie das Angebot an Dekarbonisierungsstrategien auf der HANNOVER MESSE: Es reicht von der CO2-Kreislaufführung über die Markteinführung CO2-armer Verfahren wie die Thermoakustik, die effizientere Materialnutzung und die Elektrifizierung von Prozesswärme bis zur Umstellung auf Wasserstoff oder grünes Gas und den Ausbau der Kreislaufwirtschaft.
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