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In nahezu allen elektronischen Geräten ist Kupfer verbaut, seit Kurzem kommt auch noch der Bedarf für Elektrofahrzeuge hinzu, sodass die Nachfrage weiter stark steigen wird, Schätzungen zufolge sogar um das Neunfache. Der Börsenpreis hat sich aufgrund der zunehmenden Verknappung in den letzten Jahren bereits verdoppelt. Chile ist weiterhin das größte Förderland, gefolgt von China und Peru – namentlich die Produktion Chinas hat zuletzt deutlich angezogen und ist insgesamt differenziert zu betrachten, wie eine neue Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI zeigt: Ein Team aus Forschern der TU Clausthal, der Shanghai Jiao Tong University und der Nanjing Forestry University unter der Leitung des Fraunhofer ISI hat mit einem neuen Modell die Kupferströme im Detail abgebildet und die größten Treiber der Nachfrage ermittelt. Der wissenschaftliche Bericht ist im Journal of Cleaner Production publiziert.

Die bilanzierende Stoffstromanalyse 1990–2015 ergibt für China, dass dort der Pro-Kopf-Kupferbestand von rund 7 kg auf fast 60 kg stieg. Die Nachfrage kommt in China vor allem aus dem Bausektor, aus Elektrik/Elektronik und aus Dienstleistungssektoren wie dem Gesundheitsbereich. Die Kupferimporte erreichten im Berichtszeitraum ein Volumen von fast 10 Millionen t. Davon bestehen etwa 1,4 Millionen t aus Schrott, der Export wiederum umfasst mehrheitlich Zwischengüter und -produkte. Die EOL-Recyclingrate liegt derzeit bei rund 55 %, müsste den Autoren aber weiter gesteigert werden, wenn China seinen Bedarf decken will. Zum Vergleich: Die End-of-Life-Recyclingrate in der EU lag 2014 bei etwa 65 %.