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Wie optimiert man ein handelsübliches ferngesteuertes Spielzeugauto, sodass es im Wettbewerb schneller, effizienter und robuster ist als vergleichbar getunte "Serienfahrzeuge"? Diese Frage stellen der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und die Hochschule Hannover (HSH), die bereits im Jahr 2007 die "Jugend entdeckt Technik" (JET)-Challenge ins Leben gerufen haben. Ähnlich wie bei aktuellen Rennserien der großen Vorbilder geht die Herausforderung inzwischen über die reine Steigerung der Geschwindigkeit hinaus, die Energieeffizienz spielt heute eine mindestens ebenso große Rolle. Die Ergebnisse der diesjährigen JET Challenge können Besucher der IdeenExpo im Juni auf dem Stand der HSH live und in Action erleben. Dann nämlich kämpfen 25 Teams mit ihren Rennautos im Maßstab 1:10 auf einer 20 Meter langen Rennbahn um den Sieg. Das Reglement ist streng: Jedem Team steht nur ein Budget von 50 Euro zur Verfügung. Bis auf Akku, Motor und Fahrtregler müssen alle Komponenten selbst gekauft, entwickelt oder gebaut werden.

Derzeit noch stecken die Teams mitten in den Vorbereitungen. So setzen die Schüler der Eugen-Reintjes-Berufsschule aus der Hameln zur Optimierung ihres Rennwagens auf ein verschleißfestes und robustes Zahnradgetriebe. Da das schmale Budget den Schülern aber keine großen Sprünge für ein eigens konstruiertes Getriebe zugesteht, machten sie sich auf die Suche nach einer kostengünstigen Lösung und fanden sie schließlich beim motion plastics Spezialisten igus in Köln. Nach der erfolgreichen Online-Konfiguration druckten die Rheinländer die benötigten Zahnräder im SLS-Verfahren (Selektives Laser-Sintern) aus dem Hochleistungskunststoff iglidur I6, einem Werkstoff, der als besonders robust gilt. Bei einem Versuch im hauseigenen Testlabor ließen igus-Ingenieure Zahnräder aus Polyoxymethylen (POM) und iglidur I6 bei 12 Umdrehungen pro Minute laufen, unter einer Belastung von 5 Newtonmeter. Während das gefräste Zahnrad aus POM bereits nach 621 000 Umdrehungen ausfiel, war das gedruckte Pendant aus iglidur I6 auch nach einer Million Umdrehungen noch in einem einwandfreien Zustand. Somit muss sich das Hamelner Team um potenzielle Ausfälle keine Sorgen machen. Ihren ersten Probelauf haben die Zahnräder bereits erfolgreich absolviert. Der energieeffiziente Rennwagen erreichte dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern.