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Omnichannel-Logistik

Online und Offline-Geschäft verschmelzen. Auch in der Industrie bestellen die Kunden mittlerweile über E-Shops und fordern Reaktionszeiten aus der Consumerwelt. Lagerprozesse und Transportsysteme müssen neu gedacht werden und Technologien stoßen an ihre Grenzen. Fest installierte Fördertechnik ist für manchen schon zu unflexiblel. Fahrzeugschwärme könnten die Zukunft sein. Das bedeutet: Regelbasierte Systeme mit Mapping-Technologie und ausgereiften, autonomen Systemen. Eine Kombination von good-oldfashioned AI und maschinellen Lernverfahren. Bosch macht es mit seinem Active Shuttle vor.

Der Fachkräftemangel

In einem Tiefkühllager zu arbeiten ist nicht immer angenehm. Es braucht trotz AI und maschinellem Lernen weiterhin Menschen, die die Papiertüte mit einer Paprika, einer Tomate oder einer Milchpackung füllen, denn das schafft der Roboter (noch) nicht. Gleichzeitig arbeiten die Intralogistiker an Technologien, um Arbeiten im Lager zu erleichtern - Stichwort: Exoskelett . Der Absatz von motorisierten Exoskeletten stieg von 6.700 Einheiten im Jahr 2017 auf 7.300 Einheiten im Jahr 2018. Für diese Art von Robotern sieht die IFR ein großes Wachstumspotenzial.

Usability

Mitarbeitende müssen jeden Tag im Lager neue Aufgaben übernehmen, an neuen Stationen arbeiten, kommissionieren. Die Bedienoberflächen schaffen Prozesssicherheit, ohne gute Usability und User Experience schleichen sich Fehler ein. Dazu kommt: Eine gute Usability ermöglicht eine schnelle Einarbeitung in neue Aufgaben und liefert der richtigen Person zur richtigen Zeit am richtigen Ort die richtigen Informationen, um darauf basierend Entscheidungen zu treffen.

Nachhaltigkeit in den Prozessen

Halbleere Lkws gehören heute noch zum Logistikalltag. Die Branche muss sich Klimaschutzziele setzen. Die Lösungen können unterschiedlich sein: Brennstoffzellen- Stapler wie von Still oder Elektro-Lkw, neue City-Logistik- Konzepte oder intelligente Fördertechnik, die stoppt, langsamer fährt, wenn Probleme in der Supply Chain auftreten. Die Voraussetzung für das letztgenannte Beispiel ist allerdings Datentransparenz und Durchgängigkeit.

Daten

Die Logistik braucht einen sicheren Datenraum. Daten von und zwischen Produzent, Logistiker und Kunde müssen geteilt werden, um die Entwicklung in der Kette vorhersehen zu können. Dabei spielt ein einheitlicher, sicherer Datenraum eine wichtige Rolle. Unternehmen, die sich sicher sein können, dass die Daten nur für von ihnen vorher freigegebene Aktionen genutzt werden, werden Datenanalyse, das Trainieren von Modellen und Systemen nutzen können. Ein Beispiel dafür ist die Initiative der International Data Spaces Association.

Plattformökonomie

Wer die Daten am besten handelt, wird den größten Mehrwert in der Supply Chain liefern. Datengetriebene Geschäftsmodelle sind nicht die Stärke deutscher Mittelständler, deshalb besteht die Gefahr, dass ein Branchenfremder eine Plattformlösung entwickelt. Doch die Domänen-Experten sitzen in den Lagern, sie kennen die Maschinen, kennen die Daten. Deshalb muss der Plattform-Impuls aus der Logistik kommen. Prof. Dr. Michael ten Hompel vom Fraunhofer IML plädiert schon lange für eine Plattformstrategie der Industrie und der Logistik.

Neue Technologien

Die Robotik gewinnt an Bedeutung in der Logistik. Das müssen aber nicht nur klassische Knick-Arm-Roboter sein, sondern können auch fahrerlose Transportsysteme sein. Schwarmintelligenz ist das Stichwort. Auch die additive Fertigung verändert Logistikprozesse. Ein Plattformmodell kann auch das Betreiben einer 3D-Druck-Plattform für Verschleiß- oder Ersatzteile sein.

Neue Zustellkonzepte

Logistikdienstleister investieren in selbstfahrende Lkws - in den USA aber auch in China. UPS arbeitet schon länger mit dem Unternehmen TuSimple zusammen. Seit Mai befördert TuSimple UPS-Fracht zwischen den Städten Phoenix und Tucson im US-Bundesstaat Arizona. Bei den Fahrten seien jeweils ein Fahrer und ein Techniker an Bord. Es würden dabei Daten über Fahrzeit und Entfernung im automatisierten Betrieb sowie über die Sicherheit gesammelt. Nicht nur UPS arbeitet an der autonomen Versorgung. Das US-Unternehmen Kroger startet im Herbst eine Testphase für den Einsatz autonomer Zustellfahrzeuge in der Region Houston, Texas. Der Retailer arbeitet mit dem Robotikunternehmen Nuro.ai zusammen. Das kleine Fahrzeug soll in Zukunft Lebensmittel zustellen. Auch deutsche Retailer interessieren sich für den Test in den USA. Die Firma Nuro.ai sitzt in Kalifornien, wurde von zwei ehemaligen Google-Mitarbeitern gegründet und erhielt vor wenigen Wochen eine Finanzspritze von 940 Millionen US-Dollar durch den japanischen Technologiekonzern Softbank.