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Die deutsche Industrie wird es nicht gerne lesen, aber US-amerikanische und chinesische Digitalkonzerne stehen aktuell an der Spitze der weltweit teuersten Unternehmen . Laut Analyse der Berater führen Apple, Amazon und der Google-Mutterkonzern Alphabet das Ranking an, gefolgt von Microsoft, Facebook und Alibaba. Der Börsenwert dieser Unternehmen ist allein im laufenden Jahr um rund 500 Milliarden Euro gestiegen. Ein Beispiel zeigt die Verhältnisse: Amazon konnte sich 2018 bisher über einen Wertzuwachs von 240 Milliarden US-Dollar freuen – so viel sind die beiden teuersten deutschen Konzerne, SAP und Siemens, derzeit zusammen wert. In der weltweiten Top-100-Liste belegen sie den 58. und den 73. Platz.

„Die Digitalisierung ist derzeit der wichtigste Megatrend – und europäische Konzerne scheinen eher zu den Gejagten als zu den Jägern zu gehören“, konstatiert Hubert Barth von EY Deutschland. Vor einem halben Jahr waren noch sechs deutsche Unternehmen in den Top 100 vertreten. Nun sind es, mit Bayer auf Rang 84, nur noch drei. Europäische Konzerne schafften es offenbar zu selten, Investoren ein überzeugendes Zukunftsmodell zu vermitteln, so Barth weiter.

Bereits im Oktober 2017 hatte der Branchenverband Bitkom vermeldet, dass die Digitalbranche erstmals größter Industriearbeitgeber in Deutschland war, „vor Leitindustrien wie dem Maschinen- oder dem Automobilbau“. Hinzu kommt eine weitere Entwicklung, die aufhorchen lässt: Während deutsche Unternehmen mit Industrie-4.0-Kompetenz ein begehrtes Kaufobjekt sind, sind die Deutschen im Ausland nicht so offensiv unterwegs, berichtet die F.A.Z . Die Zahl von Übernahmen deutscher Unternehmen im Ausland liege seit Jahren unter der von ausländischen Konzernen, die deutsche übernehmen.