Plattformökonomie
Herzstück der digitalen Revolution. Plattformökonomie ("Platform Economics") definiert B2C-Märkte neu und führt zu märchenhaften Wachstumszahlen. Was macht Plattformbetreiber wie Google, Apple, Facebook und Amazon so erfolgreich? Und was können produzierende Unternehmen von ihnen lernen?
Plattformökonomie in der Fertigung
Digitalisierung in der Fertigung ist für viele gleichbedeutend mit Industrie 4.0, also dem Wandel hin zu „intelligenten“ Produktionsanlagen und Produkten. Tatsächlich aber gibt es noch einen zweiten Aspekt, der in vielen Debatten zu kurz kommt. Die Rede ist vom Wandel der Marktstrukturen.
Geschäftsmodelle neu definiert
Auf digitalen Plattformen bietet eine große Zahl an Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen an. Kunden und Anbieter finden zusammen.
Vor allem für die Endkunden ist das praktisch. Sie finden alle Angebote an einer Stelle, können Preise oder Funktionen vergleichen und sofort ordern. Apps gibt es in Apples App Store. Waren aller Art auf Amazon. Informationen zu beliebigen Themen über Google. Mitfahrgelegenheiten und Unterkünfte auf Uber und Airbnb.
Potenzial von Industrieplattformen
Plattformen haben zudem diverse Vorteile für diejenigen, die dort ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten. Die Unternehmen können eine vollentwickelte Infrastruktur nutzen, ohne sie selbst aufbauen oder warten zu müssen. Das ist eine enorme Entlastung – finanziell und vom Aufwand her. Viele Anbieter könnten ihr Geschäft ohne diese Unterstützung gar nicht betreiben.
Dafür allerdings zahlen sie einen Preis, und zwar nicht nur die Gebühr an den Betreiber. Denn sie verkaufen ihre Produkte in einem vollkommen transparenten Markt, nur einen Klick vom Wettbewerber entfernt. Preis- und Innovationsdruck sind dort naturgemäß höher als in klassischen Märkten. Und Betreiber fördern den Wettbewerb weiter, weil das Angebot für die Endkunden auf diese Weise immer ansprechender wird.
Beispiele zeigen Potenzial von Industrieplattformen
Betreiber von Plattformen sind unter anderem deshalb so erfolgreich, weil sie effektive Entwickler-Ökosysteme geschaffen haben. Diese Logik wird durch Industrie 4.0 auf die produzierende Industrie übertragen.
So hat Maschinenbauer Trumpf die Axoom GmbH als digitale Geschäftsplattform für Industrie 4.0 gegründet. Das Unternehmen soll auf Basis einer browserbasierten Software den Weg zur "Smart Factory" der Zukunft und einer Produktion mit geringsten Losgrößen ebnen. Mit der ganzheitlichen Lösung lässt sich die Verfügbarkeit von Maschinen, Material und Mitarbeitern transparent verwalten. Ein integrierter App-Store macht Kunden zudem Speziallösungen diverser Partnerunternehmen verfügbar.
Siemens geht mit Mindsphere an den Markt. Die offene Cloudplattform soll zentraler Baustein von IoT-Betriebssystemen sein und es ermöglichen, Anlagen auf Basis von Produktionsdatenanalysen zu verbessern. Außerdem dient die Plattform als Grundlage für Anwendungen und datenbasierte Services von Siemens und Drittanbietern – etwa für vorausschauende Wartung, Energiedaten-Management oder Ressourcenoptimierung.
Neue Strategien sind gefragt
Entscheider in Fertigungsunternehmen stehen jetzt vor entscheidenden Fragen: „Wie wird sich mein Markt durch die Plattformökonomie verändern? Sollen wir die Plattformen selbst entwickeln? Wenn ja, mit welchen Partnern? Wenn nein, wie können wir die bestehenden optimal nutzen?“ Es gibt also viel Klärungsbedarf.
Die HANNOVER MESSE ist der ideale Ort, um Ideen über Plattformstrategien für Fertigungsunternehmen auszutauschen und Wege in die digitale Zukunft vorzuzeichnen.
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