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Im Vorfeld der Hannover Messe 2018 hat der VDMA noch einmal klar Position bezogen und seine energiepolitische Kernforderungen bekräftigt: Aus der „Stromwende“ müsse eine umfassende Energiewende werden. Dazu gehöre eben nicht nur die relativ kleingläubige Smart-Meter-Vernetzung von Strombedarf und -nachfrage, sondern eine umfassende Sektorkopplung : der digitalisiert-flexible Brückenschlag zwischen bislang getrennten Energieträgern, Ressourcen und Verbrauchern.

Matthias Zelinger, der energiepolitische Sprecher des VDMA, erklärt das so : „Es geht darum, insbesondere einfach zu greifenden erneuerbaren Strom in Anwendungen zu bringen, in denen andere Energieträger notwendig sind. Also zum Beispiel wenn wir im Verkehr Brennstoffzellenbusse nehmen, die mit Wasserstoff betrieben werden, dann wird dieser Wasserstoff aus erneuerbaren Energien gewonnen. Das ist ein typisches Beispiel für Sektorkopplung.“ Hierher gehören aber ebenso Waste-to-Energy-Konzepte, Kraft-Wärme-Kopplung sowie generell die vernetzte Bedarfserfassung. „Das sind Wege, die wir jetzt beschreiten müssen, die wir auch dringend beschreiten müssen“, betont Zelinger, „wenn wir auch in 2030 nicht wieder Klimaschutzziele und Energieziele verfehlen wollen.“

Am weiteren Horizont dürfte das eine Art von Energy-Broker-Plattform erfordern, die nicht mehr an Strom, Öl, Gas etc. gebunden ist. Und es setzt – das mahnt der VDMA an – „verlässliche politische Rahmenbedingungen“ voraus, denn ohne vernünftige Marktperspektiven, Planungs- und Investitionssicherheit entlang der gesamten Wertschöpfungskette wird es dem Energieanlagenbau in Europa schwer gemacht, als Innovator im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Zum Stand der Dinge wird der VDMA-Fachverband Power Systems im Rahmen einer Pressekonferenz Zahlen und Erkenntnisse aus der neuesten Konjunkturtrendumfrage vorstellen: am 23. April 2018, ab 11:15 Uhr im Convention Center auf der Hannover Messe (Saal 13/14).

Ein flexibles Stromsystem, intelligent gekoppelte Sektoren und neue Marktteilnehmer machen nicht zuletzt eine sehr viel engere Zusammenarbeit zwischen Energieanlagenbau und den Industrien erforderlich. Genau dieses strategische Ziel hat der VDMA für die Leitmesse Energy ins Auge gefasst. Dort ist in Halle 27 und im Vortragsforum Integrated Energy Plaza handfest zu erleben, welche Lösungen für die Sektorkopplung es heute schon gibt. „Man kann dort sehen, wie diese Schritte gemacht werden können in der Praxis“, erklärt Zelinger, „und man kann vor allen Dingen auch den Ausblick erleben, wie das funktionieren kann, und auch konkret Dienstleister und Anbieter ansprechen, die einen auf diesem Weg begleiten.“ Neben den klassischen Effizienzthemen, „die immer noch sehr, sehr wichtig sind“, geht es um die Integration der industriellen Eigenerzeugung in das jeweilige Digitalisierungskonzept und um Make-or-buy-Entscheidungen der Energieversorgung, die sehr viel kürzer getaktet sind, „eigentlich in jeder Viertelstunde – indem ich nämlich auf das Daten-Know-how aus meinem Produktionsprozess und andererseits aus den Märkten zugreife und das zusammenbringe.“

Außerdem stellt der VDMA im Forum Industry meets Energy (Halle 27) am 24. April von 10 bis 14 Uhr Unternehmen und Initiativen vor, die Lösungen für das sich ändernde Energiesystem anbieten. Sprungbrett ist die BDI-Studie „ Klimapfade für Deutschland “; an deren Diskussion schließen sich Kurzvorträge mit konkreten Lösungskonzepten an – unter anderem zu Sektorkopplungs- und Speichertechnologien.