Robbi, park schon mal das Fahrrad ein!
Wenn der Roboter das Fahrrad parkt – der japanische Hersteller Giken realisiert ein automatisiertes, unterirdisches Parksystem mit Energieketten vom Kölner Kunststoffspezialisten igus.
12. Sept. 2024Teilen
Fahrrad statt Auto: Damit die Mobilitätswende funktionieren kann, wollen Städte unter anderem mehr Parkmöglichkeiten schaffen, ohne zu sehr ins Stadtbild einzugreifen. Der japanische Hersteller Giken hat für diesen Zweck eine Garage namens Eco Cycle entwickelt, die Fahrräder – vollständig automatisiert – unterirdisch parkt. Um die Ausfallsicherheit der Roboter-Garage zu gewährleisten, setzen die Ingenieure bei der Leitungsführung des Aufzugs auf robuste und wartungsfreie Energieketten vom Kölner Kunststoffspezialisten igus.
Roboter parkt Fahrräder vollautomatisiert in unterirdischem Raum
Und so funktioniert die futuristische Garage, die in Japan mittlerweile mehr als sechzigmal in 26 Städten errichtet wurde und vielleicht irgendwann auch in Deutschland zu sehen sein wird: Der Radfahrer stellt sein Gefährt an der Station auf eine Schiene im Boden und meldet sich kontaktlos über einen Kartenscanner an. Dann beginnt das Schauspiel. Eine Tür öffnet sich und ein Greifer auf Bodenhöhe zieht das Fahrrad über die Schiene ins Innere der Pkw-großen Station. Das Fahrrad steht nun auf der Spitze einer mobilen Plattform, die bis zu 16 Meter in die Tiefe fährt und sich um 360 Grad drehen kann. Umgeben ist dieser Lift von runden Wänden, an die in regelmäßigen Abständen 200 schienenförmige Fahrradträger montiert sind. Der Durchmesser dieses Raums beträgt 8,5 Meter. Was nun passiert, sieht aus wie in einem Science-Fiction-Film. Der Aufzug fährt in die Tiefe, bleibt auf einer Ebene mit einem freien Stellplatz stehen und dreht sich in die richtige Richtung. Ein Teleskopmechanismus schiebt das Fahrrad dann auf den Fahrradträger. Durchschnittlich dreizehn Sekunden dauert der gesamte Parkvorgang.
Zuverlässigkeit in der Automation dank Energieketten von igus
Genügend Parkraum, nahezu keine Veränderung des Stadtbildes und ein Roboter, der das Parken übernimmt – ein solcher Automationsgrad bringt viele Vorteile mit sich, hat aber auch eine potenzielle Schwachstelle: Der Mensch ist auf die Zuverlässigkeit der Maschine angewiesen. Bei einem Liftdefekt, etwa durch eine defekte Steuerungsleitung, müssten bis zu 200 Fahrradfahrer verärgert zu Fuß nach Hause gehen. Um das zu vermeiden, vertraut Giken auf Energieketten aus Hochleistungskunststoff der Serien E4.42 und 1400 von igus. Sie sorgen dafür, dass die Energie- und Datenleitungen des Parksystems den horizontalen und vertikalen Bewegungen in den Hub- und Teleskopschächten kontrolliert folgen.
Lebensdauer von bis zu 4,5 Millionen Betriebszyklen
„Die Energieketten schützen die elektrischen Leitungen des Aufzugs vor mechanischen Schäden und äußeren Einflüssen, was für den zuverlässigen Betrieb des gesamten Systems unerlässlich ist“, sagt Jörg Ottersbach, Geschäftsbereichsleiter e-ketten bei igus. Die e-ketten sind leicht zu montieren und zu warten, was die Kosteneffektivität der Anlage steigert. Darüber hinaus sind sie laut igus äußerst robust und langlebig. „Unsere Energieketten sind so konstruiert, dass sie die von Giken geforderte hohe Lebensdauer von bis zu 4,5 Millionen Betriebszyklen bei hohen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen ohne Probleme erreichen.“ Die Hebeachse des Aufzugs arbeitet mit einer Geschwindigkeit von drei Metern pro Sekunde und einer Beschleunigung von drei Metern pro Sekunde im Quadrat, die Teleskopachse sogar mit vier Metern pro Sekunde im Quadrat bei einem Hub von 2,6 Metern. „Die Verwendung unserer Energieketten aus Hochleistungskunststoff trägt dazu bei, die Betriebssicherheit und Effizienz der Eco Cycle Fahrradparkhäuser zu erhöhen“, so Ottersbach.
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