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Wer sehen möchte, wie schnell beim gebürtigen Schleswig-Holsteiner Glück in Ärger umspringt, der muss nur die Frage stellen, was Petersen von den letzten 10 Jahren Energiepolitik im Bund hält. „Ich bin richtig sauer. Deutschland hat es nicht geschafft, den Ausbau der Erneuerbaren ernsthaft voranzutreiben und eine Lösung zu entwickeln, um erneuerbare Energien für alle Sektoren gleichermaßen nutzbar zu machen. Hätte sich die Politik in den vergangenen Jahren nicht so sehr fehlleiten lassen, wären wir jetzt nicht derart abhängig von russischem Gas.“

Petersen bezieht sich dabei zum einen auf die drastischen Ausbaueinschränkungen der Erneuerbaren Energieerzeugung im EEG seit 2012 und zum anderen auf die sogenannte Sektorenkopplung. Gemeint ist die Verknüpfung der Strom- und Wärmenetze sowie des Mobilitätssektors. Die Idee besteht darin, überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien dem Wärme- oder Mobilitätssektor zuzuführen. Zum Beispiel indem grüner Strom zur Erzeugung vom Wasserstoff eingesetzt wird, der wiederum im Erdgasnetz speicherbar wäre und Gebäude oder Industrieanlagen versorgen könnte. Überschüssige grüne Energie wäre somit zur richtigen Zeit am richtigen Ort einsetzbar.

Die Abschaltung von Windrädern, die heute an der Tagesordnung ist, gehörte dann der Vergangenheit an. „Seit 13 Jahren haben wir hier im Norden Windradabschaltungen in der Größenordnung von mehreren Millionen Kilowattstunden“, sagt Petersen. „Und gleichzeitig fliegt die Regierung ins Ausland, um angeblich Wasserstoff aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zu kaufen.“ Dabei sei es mit wenigen technischen und rechtlichen Anpassungen möglich, den Stromüberschuss anderen Sektoren zur Verfügung zu stellen. So könnten die vorhandenen Erdgasnetze auf Wasserstoff umgerüstet werden. Petersen: „Wir brauchen ein Energiesystem, das schnell nutzbar ist und uns nicht darin beschränkt, nur so viel erneuerbare Energie einzuspeisen, wie Netze ausgebaut werden. Das wäre fatal.“

„Um die Klimaziele der Regierung zu erreichen, brauchen wir einen Dreiklang aus massivem Zubau von grünen Energien, massivem Ausbau von Speicherkapazitäten – Stichwort Flexibilität – und konsequentem Energiesparen“, ist Petersen überzeugt. Petersen sieht Wasserstoff als zentralen Schlüssel: „Eine erfolgreiche und damit schnelle Energiewende wird es nur mit einer kompakten Erzeugung von speicherbarem Wasserstoff aus Wind- und Sonnenstrom geben.“

Auf die Frage, ob Robert Habeck als ehemaliger Landesminister Schleswig-Holsteins und heutiger Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz mal bei GP JOULE zu Besuch war, antwortet Petersen: „Nein, wir haben ihn mehrfach eingeladen, bisher ist es leider nicht dazu gekommen.“

Vielleicht klappt es ja auf der Hannover Messe. Das Unternehmen GP JOULE stellt dort seine Vision vom Energiesystem der Zukunft vor. Robert Habeck wird die Messe besuchen.