Aussteller & Produkte
Events & Speakers

Blockchain-Technologie hat das Potenzial, gleich dreifach positiv auf die Lieferketten zu wirken: Sie ersetzt die üblichen Papierdokumente, vermeidet Fehler und beschleunigt die Datenübermittlung. Vor allem aber gewährleistet die Prüfkette eine neutrale Nachverfolgbarkeit. Bei Blockchains handelt es sich gewissermaßen um verteilte Kassenbücher, in denen jede Transaktion, die mit einem Wirtschaftsgut verknüpft ist, dauerhaft und für alle Beteiligten zugänglich verzeichnet ist. So entsteht eine lückenlose "Kette des Vertrauens". Jeder Datensatz erhält einen Zeitstempel und wird an das vorhergehende Ereignis angehängt.

Nach Schätzung des europäischen Dachverbands der Automobilzulieferindustrie CLEPA erleiden Originalhersteller durch gefälschte Ersatzteile einen Schaden von 5 bis 10 Milliarden Euro pro Jahr. Eine mögliche Lösung für Unternehmen aus den Bereichen Handel, Automotive, Luftfahrt und Gesundheit bietet das Kölner Unternehmen CryptoTec . Dessen Blockchain-basierte, CryptoLib-geschützte Supply-Chain-Software sichert jede Transaktion, von der Produktion bis zur Auslieferung des Produkts. Eine ähnliche Lösung für Lieferketten hat auch IBM im Portfolio und mit Maersk bereits getestet. Die Sweetbridge Foundation wiederum will die Technologie für die finanzielle Absicherung kleinerer Zulieferer nutzen.

ARC Research Director Harry Forbes gibt allerdings zu bedenken, dass die Transparenz der Blockchain im Fall von Supply Chains keineswegs immer erwünscht ist. Ein weiteres Hindernis ist, dass solche Systeme erst dann sicher sind, wenn genügend Teilnehmer mitmachen. Und nicht zuletzt stellt der Mangel an qualifizierten Blockchain-Spezialisten eine praktische Hürde dar.