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Der American Council for an Energy-Efficient Economy (ACEEE) hat Deutschland kürzlich zum „Weltmeister“ der Energieeffizienz gekürt. Auch der jüngste Fortschrittsbericht zum Monitoring der Energiewende sieht Deutschland auf gutem Weg zu seinen Energieeffizienzzielen. Noch aber bestehe Handlungsbedarf.

Rund 70 Prozent des Energiebedarfs in der deutschen Industrie entfallen auf Elektromotoren oder elektromotorische Systeme. Laut dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) laufen in Deutschland rund 35 Millionen Drehstrommotoren, viele davon weit älter als zehn Jahre. Nur 15 Prozent der E-Motoren sind bereits mit elektronischer Drehzahlregelung ausgerüstet. Selbst bei neuen Motoren ist erst ein Viertel drehzahlgeregelt. Dabei ist das Einsparpotenzial gigantisch:

"Würden die rund 35 Millionen Elektromotoren im Bestand durch Energiesparmotoren ersetzt und, wo sinnvoll, mit elektronischer Drehzahlregelung versehen, könnten in Deutschland jährlich 33 Milliarden Kilowattstunden Strom eingespart werden"

Am 1.1.2015 trat die zweite Stufe der Motorenverordnung in Kraft. Die erste Stufe fordert seit Sommer 2011 die Wirkungsgradklasse IE2 für typische Industriemotoren in Applikationen wie Pumpen, Ventilatoren, Kompressoren oder Transportbändern. Stufe 2 sieht eine Wahlmöglichkeit zwischen der höheren Wirkungsgradklasse IE3 und IE2 mit Drehzahlreglung vor. "Neu in den Verkehr gebrachte Motoren mit einer Nennausgangsleistung von 7,5 bis 375 kW müssen entweder mindestens die Wirkungsgradklasse IE3 erreichen oder der Wirkungsgradklasse IE2 entsprechen, dürfen dann aber nur mit einer elektronischen Drehzahlregelung betrieben werden", so der Gesetzestext.

Für die Drehzahlregelung sorgt ein Frequenzumrichter, der die Motorleistung an den Bedarf anpasst. Entsprechende Systeme gehören zu den häufigsten Exponaten der Leitmesse Motion, Drive & Automation. Energieeffizienz ist ein Schlüsselbegriff der MDA 2015. Denn nicht nur die Motorenverordnung und diverse Energieeffizienz-Labels animieren die Antriebstechnik zu neuen sparsamen E-Motoren. Viele produzierende Unternehmen haben sich auch eigene Zielmarken für den Energieverbrauch gesetzt.

Eine Maßnahme, mit der die Antriebstechnik auf den Wunsch der Anwender reagiert, sind reibungsarme Wälzlager, wie sie in Hannover u.a. von SKF vorgestellt werden. Gegenüber SKF-Standardlagern, die bereits als energieeffizient gelten, reduzieren die neuen SKF-Energy-Efficient-Lager das Reibmoment noch einmal um 30 Prozent.

"Wälzlager beeinflussen über die Reibung den Energieverbrauch bzw. den Wirkungsgrad von Antrieben. Deshalb ist der Wunsch der Anwender erkennbar, reibungsarme Wälzlager einzusetzen", stellt auch ein aktuelles Whitepaper von Schaeffler Technologies fest. Eine Möglichkeit, hier zu mehr Energieeffizienz zu kommen, sieht Schaeffler in der professionellen Wiederaufbereitung von Wälzlagern. "Besonders große, teure oder wenig verschlissene Produkte können nach professioneller Untersuchung und Reinigung wiederaufbereitet oder repariert werden. Anstatt beim Schrotthändler zu landen, stehen sie so für einen weiteren Lebenszyklus zur Verfügung", erklärt Stefan Trunk von Schaeffler Technologies. Im MDA Forum (Halle 24) spricht Trunk am 13. April (14 Uhr) über Energieeffizienz und CO2-Einsparungen durch die Aufbereitung von Wälzlagern. Energieeffizienz ist ein Hauptthema des MDA Forums 2015. "Energieeffizienz in der Automatisierung – die Applikation ist entscheidend" lautet der Titel eines Vortrags von Roland Volk (Festo) im Forum. Rainer Behrendt von Parker Hannifin fragt, ob drehzahlgeregelte Pumpen die Lösung für energieeffiziente Hydrauliksysteme sind.