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Mit seinen drei Robotergesetzen ging Isaac Asimov schon 1942 auf die Problematik ein, dass Künstliche Intelligenz und durch sie befähigte Konstruktionen ihren Schöpfern dereinst gefährlich werden könnten. Gut 80 Jahre später ist es jetzt tatsächlich an der Zeit, sich darüber ernsthafte Gedanken zu machen. Die jüngst ins Leben gerufene Initiative „CERTAIN“ soll sich laut Aussage der Verantwortlichen darauf konzentrieren, das Thema „Vertrauen in KI-Systeme“ in den Vordergrund zu stellen – ein Aspekt, der in der internationalen Forschung noch zu oft vernachlässigt würde. Konkretes Ziel soll es sein, neue Technologien zu entwickeln, die funktionale und andere Garantien für KI-Systeme bieten, damit sie unter Berücksichtigung ethischer und funktionaler Standards genau das tun, wofür sie entwickelt wurden. Dieses Engagement baut auf den Ressourcen und den breiten KI-Netzwerken auf, die das DFKI am Standort Saarbrücken bereits in der KI-Branche etabliert hat.

Zertifikate oder Gütesiegel sollen Vertrauen schaffen

Ein besonderer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Notwendigkeit von Zertifikaten oder Gütesiegeln für KI. Eine kürzlich durchgeführte Studie der Internationalen Hochschule München betont die wachsende Besorgnis der Industrie und der Benutzer hinsichtlich der Zuverlässigkeit und des Datenschutzes von KI-Lösungen. Professor Philipp Slusallek, einer der führenden Köpfe hinter „CERTAIN“, kommentiert: „Die ordnungsgemäße Funktionsweise von KI-Software ist von entscheidender Bedeutung. Nur auf der Grundlage von Garantien können wir sinnvoll über ihre Ethik diskutieren.“

Internationale Kooperationen werden angestrebt

Darüber hinaus dient „CERTAIN“ als Basis für weiterführende nationale und europäische Projekte, wobei vor allem die Kooperation mit Frankreich und anderen Partnern in der Großregion im Mittelpunkt steht. „Die KI-Kooperation hier auf dem Saarbrücker Campus ist bereits äußerst stark, aber mit ‚CERTAIN‘ werden wir sie vertiefen und in ganz Europa erweitern“, so Slusallek. Integrativer Teil von „CERTAIN“ wird der Transfer der Forschungsergebnisse in innovative Unternehmensgründungen sein. In diesem Zusammenhang wird das DFKI seine Aktivitäten rund um das Thema Startups deutlich weiterentwickeln und zu diesem Zweck eine strategische Partnerschaft mit Triathlon, dem Ökosystem für Entrepreneurship, Innovation und Transfer der Universität des Saarlandes, begründen.

Auch das Saarland soll profitieren

Die Finanzierung dieses wegweisenden Projekts erfolgt durch das EFRE-Programm im Rahmen des Projekts „toCERTAIN“, das die KI-Forschung und -entwicklung in der Region maßgeblich stärkt. Der Forschungs- und Innovationsminister des Saarlandes Jürgen Barke erklärt: „Es wird in Zukunft wohl kaum einen Wirtschaftsbereich geben, der ohne KI auskommt. Mit diesem Projekt entwickelt das DFKI-Lösungen, durch die das Vertrauen in diese Technologie gestärkt werden kann – ein Vorhaben mit einem nicht zu unterschätzenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen. Durch die entstehende Forschungskompetenz und die internationale Vernetzung kann das Saarland zum Kristallisationspunkt der ‚Trusted AI‘-Forschung in Europa werden.“

Konferenz: KI in der Industrie Video