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Wie drückend der Engpass ist, zeigt das Verhältnis von arbeitslosen Informatikern zu offenen Stellen: Derzeit steht jeder Informatiker, der den Arbeitsmarkt betritt, durchschnittlich 5,3 offenen Stellen gegenüber. Wie eine Umfrage des Vereins deutscher Ingenieure zeigt, gehen in knapp zwei Dritteln aller Großunternehmen zu wenig Bewerbungen ein, in kleinen und mittleren Unternehmen klagen sogar vier von fünf Personalern über zu wenig Bewerbungen.

Die Hälfte der Befragten gab an, ihr Unternehmen beauftrage deshalb Dritte mit notwendigen Arbeiten – mit der bitteren Konsequenz, dass auch das entsprechende Know-how ausgelagert wird. Fast ein Drittel der Unternehmen verschiebt oder streckt wegen des Fachkräftemangels anstehende Investitionen und Projekte. „Das bedeutet einen Geschwindigkeitsverlust, der besonders hohe Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Markt hat“, wertet Dieter Westerkamp , Bereichsleiter Technik und Wissenschaft beim VDI die Situation.

Die VDI-Umfrage zeigt die gleiche Tendenz wie eine Studie des Branchenverbands Bitkom von Ende 2017, die sogar auf 55.000 unbesetzte Stellen für IT-Experten kommt. Die Bitkom-Studie zeigt außerdem ein weiteres Problem auf: Jenseits der IT-Berufe zeigen Bewerber und Mitarbeiter vieler Unternehmen nur geringe Digitalkompetenz. Die schätzen viele Unternehmer aber als künftig mindestens ebenso wichtig ein wie soziale und fachliche Fähigkeiten.