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Dass dem 3D-Druck die Zukunft gehört, dürfte unumstritten sein, auch auf der HANNOVER MESSE 2017 war das Thema allgegenwärtig - und das waren auch die Risiken, die so genannte additive Fertigungsverfahren wie der 3D-Druck mit sich bringen: Bauteile können zum Beispiel von nicht befugten Personen nachgedruckt werden. In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) für drei Jahre mit 2,6 Millionen Euro geförderten Projekt SAMPL (Secure Additive Manufacturing Platform) - an dem neben der Universität Ulm und der PROSTEP AG auch die Universität Hamburg und die Technische Universität Hamburg-Harburg, das Fraunhofer Institut für Elektronische Nanosysteme e. V. (ENAS), die NXP Semiconductors GmbH, die consider it GmbH sowie der Anbieter industrieller 3D-Drucker 3D Microprint GmbH beteiligt sind, mit der AIRBUS Operation GmbH als assoziiertem Partner - soll nun ein Modell der digitalen Rechteverwaltung entwickelt werden, das auf der Blockchain-Technologie beruht, die beispielsweise bei der Kryptowährung Bitcoin eingesetzt wird.

Mit dem 3D-Druck und dem Blockchain-Konzept verknüpfte die Forschergruppe zwei bekannte Verfahren zu einer durchgängigen Sicherheitskette für additive Fertigungsverfahren. Felix Engelmann und Henning Kopp, wissenschaftliche Mitarbeiter am Ulmer Institut für Verteilte Systeme, erläutern ihre Motivation: "Mit Hilfe der Blockchain wollen wir zwischen Konstrukteuren, Druckdienstleistern und Endkunden vermitteln und so das Lizenzmanagement sicherer machen - von der Erzeugung der Druckdaten über den Austausch mit Dienstleistern bis zur Kennzeichnung der Werkstücke, beispielsweise mit RFID-Chips." Das Partnerunternehmen PROSTEP stellt für das Projekt SAMPL eine Datenaustauschlösung zur Verfügung, in die das Blockchain-Lizenzmanagement integriert werden soll. Laut Aussage der Verantwortlichen traf die SAMPL-Lösung, mit der die Echtheit von Produktdaten beim 3D-Druck sichergestellt wird, auf der HANNOVER MESSE - auf der die Forschergruppe einen Demonstrator zur Verdeutlichung ihres Konzepts präsentierte - auf regen Zuspruch. "Wir wissen bereits, dass das Grundkonzept funktioniert, müssen jedoch noch die Angriffsfläche minimieren", sagt Professor Frank Kargl, der das Institut für Verteilte Systeme leitet und vor allem zu Sicherheit und Privacy forscht. Auch müsse darauf geachtet werden, dass eine Stärke des Konzepts, seine Transparenz, nicht zur Schwäche wird. Denn nicht alle Konstrukteure wollen zum Beispiel, dass ihre Mitbewerber sehen, welche Ersatzteile sie bestellen. Für die Forschergruppe von SAMPL gilt es nun also, im Rahmen des Konzepts „Blockchain“ eine sinnvolle Form der "Anonymisierung" anzubieten. Bereits in rund zwei Jahren soll das neue Verfahren marktreif sein, Besucher der HANNOVER MESSE 2019 dürfen also gespannt sein.

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