Brasilien als grüne Macht: Energie, Industrie und Innovation
Brasil hat sich als eine grüne Führungsmacht in den Bereichen erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft und kohlenstoffarme Kraftstoffe etabliert. Mit einem robusten BIP-Wachstum von 3,4 % im Jahr 2024 bleibt das Land die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas und eine der zehn größten der Welt. Es zeichnet sich durch nachhaltige Innovation, eine führende Rolle im Klimaschutz sowie die Fähigkeit aus, strategische Investitionen im Sektor der sauberen Energien anzuziehen.
25. Nov. 2025Teilen
Die brasilianische Energiebasis gilt weltweit als Vorbild: Mehr als 88 % des Stroms stammten 2024 aus erneuerbaren Quellen – ein Wert, der laut dem Nationalen Energiebericht (BEN) 2025 weit über dem globalen Durchschnitt liegt. Dieses Ergebnis beruht auf einer Kombination aus Wasserkraft, Solarenergie, Windenergie und Biomasse, insbesondere Zuckerrohr und Ethanol. 2025 machten Solar- und Windenergie laut Regierungsangaben gemeinsam 34 % der nationalen Stromerzeugung aus – ein Meilenstein in der Diversifizierung des Energiemixes. Diese Zahlen bestätigen eine konsistente Entwicklung: Seit 2004 lag der Anteil erneuerbarer Quellen in der Stromerzeugung niemals unter 70 %, was Brasilien zu einem der globalen Vorreiter im Bereich der sauberen Energie macht.
Im Industriesektor stammen laut BEN 2025 64,4 % des verbrauchten Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen, gestützt durch sauberen Strom (88,2 %), Zuckerrohrbagasse und weitere Biomassequellen. Strukturgebende Projekte veranschaulichen diesen Wandel.
Der Windpark Rio do Vento in Rio Grande do Norte gehört heute mit einer installierten Leistung von 1,2 GW zu den größten Windenergieprojekten in Lateinamerika. Das von Casa dos Ventos entwickelte Projekt umfasst Hunderte Windkraftanlagen und erzeugt genügend Strom, um Millionen Haushalte zu versorgen. Neben der Förderung sauberer Energie trägt der Komplex zur regionalen Entwicklung, zur Qualifizierung der Arbeitskräfte und zur Stärkung der nationalen Produktionskette für Windenergietechnik und -dienstleistungen bei.
Im Bereich der Bioenergie stellt die Ethanolanlage der zweiten Generation (2G) von Raízen in Piracicaba (SP) einen globalen Meilenstein der industriellen Innovation dar. Mit einer Jahreskapazität von 82 Millionen Litern nutzt die Anlage Zuckerrohrbagasse und -stroh als Rohstoff und steigert so die Ethanolproduktion um bis zu 50 %, ohne zusätzliche landwirtschaftliche Flächen zu benötigen. Die in Brasilien entwickelte Technologie positioniert das Land an der Spitze der nachhaltigen Biokraftstoffproduktion und trägt zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors sowie zur Diversifizierung der Energiebasis bei.
Der Pecém Hydrogen Hub im Bundesstaat Ceará stärkt Brasiliens führende Rolle bei der Produktion von nachhaltigem Wasserstoff, mit geplanten Investitionen von mehr als 30 Milliarden US-Dollar (rund 26 Milliarden Euro). Das Projekt vereint nationale und internationale Unternehmen in einem Ökosystem, das sich auf die Produktion, Speicherung und den Export von Wasserstoff und seinen Derivaten konzentriert und den Hafen von Pecém in grüne Korridore integriert, die Südamerika mit Europa verbinden.
Unternehmen wie WEG, Natura und Suzano erweitern ebenfalls Brasiliens Rolle als führendes Land in nachhaltigen Lösungen und technologischer Innovation. WEG ist Vorreiter bei der Entwicklung hocheffizienter Elektromotoren sowie Solar- und Windkraftsysteme; Natura festigt bioökonomische und rückverfolgbare Lieferketten in der Amazonasregion; und Suzano investiert in biobasierte Produkte aus der Forstwirtschaft sowie in emissionsarme industrielle Prozesse.
Laut BEN 2025 entfielen nur 20 % der brasilianischen CO₂-Emissionen auf den Energiesektor, was einen deutlichen Kontrast zum globalen Durchschnitt von 76 % darstellt.
„Brasilien verfügt über alle Voraussetzungen, um die globale Energiewende anzuführen. Wir sind ein Land, das saubere Energie produziert, eine der erneuerbarsten Energiematrizen der Welt besitzt und Innovation, Biodiversität und Umweltverantwortung miteinander verbindet. ApexBrasil arbeitet daran, dieses Potenzial in konkrete Investitionsmöglichkeiten umzusetzen und Brasilien als verlässliche, strategische und nachhaltige grüne Kraft zu positionieren. Die Teilnahme an der Hannover Messe 2026 als Partnerland spiegelt diese Bemühungen wider“, sagt Jorge Viana, Präsident von ApexBrasil.
Regierungsinitiativen für die Energiewende
Die Bundesregierung unter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva fördert den Sektor durch verschiedene Programme. Besonders hervorzuheben ist das Neue Programm zur Wachstumsbeschleunigung (Novo PAC), das bis April 2025 bereits 11,8 GW zum nationalen Stromsystem beigetragen hat – Ergebnis von Investitionen von über 83 Milliarden R$ (etwa 13 Milliarden Euro) in mehr als 280 Solar- und Windenergieprojekte. Diese Investitionen stehen nicht nur für Energieerzeugung, sondern auch für die Schaffung von Arbeitsplätzen, Wirtschaftswachstum und die Integration nationaler Unternehmen in globale Wertschöpfungsketten der Energiewende.
Der Nationale Mineralpolitikplan (PNPM) ist ebenfalls Teil dieser strategischen Agenda. Er fördert die nachhaltige Nutzung mineralischer Ressourcen und stärkt Brasiliens Rolle als verlässlicher Lieferant kritischer Mineralien für saubere Technologien – darunter Lithium, Nickel, Graphit und Seltene Erden. Der bis 2050 ausgerichtete Plan umfasst Maßnahmen zur Ausweitung verantwortungsvoller Produktion, zur Gewinnung von Investitionen in umweltverträglichen Bergbau und zur Förderung der Industrialisierung dieser strategischen Rohstoffe. Die Initiative soll Brasilien als Schlüsselakteur in der globalen Wertschöpfungskette der Energiewende etablieren – im Einklang mit dem Europäischen Grünen Deal und dem Global Gateway – und die komplementären Beziehungen zwischen der brasilianischen und der europäischen Wirtschaft stärken.
Im Bereich kohlenstoffarmer Kraftstoffe hat Brasilien die weltweit größte Ethanolanlage der zweiten Generation mit einer Kapazität von 82 Millionen Litern pro Jahr in Betrieb genommen. Die brasilianische Regierung bereitet außerdem die Einführung des Nationalen Programms für nachhaltige Flugkraftstoffe (ProBioQAV) im Jahr 2027 vor, das verpflichtende Emissionsreduktionsziele für den Luftverkehr festlegt und die Produktion nachhaltiger Flugkraftstoffe (SAF) fördert.
Mit reichhaltigen natürlichen Ressourcen, wachsender technologischer Kompetenz und konsequenten öffentlichen Politiken präsentiert sich Brasilien als verlässlicher Partner für eine sauberere, innovativere und nachhaltigere Weltwirtschaft.
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