Chemieunternehmen zieht es in Ausland
Seit einigen Jahren verlagert die deutsche Chemie-Industrie zunehmend Unternehmensbereiche ins Ausland. In auffälligem Maß betroffen sind Forschung und Entwicklung.
3. Okt. 2018 Barbara RuschTeilen
Wie stark der Trend ins Ausland ist, belegt eine Umfrage unter rund 9.000 Mitgliedern der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (GVC) . Knapp 51 % gaben an, dass in ihren Unternehmen eine Verlagerung bereits läuft, in Vorbereitung oder in Diskussion ist; das sind im Vergleich zur Umfrage 2014 rund 11 % mehr.
Allerdings lassen sich Unterschiede in verschiedenen Bereichen ausmachen. So liegt die geplante oder bereits laufende Verlagerung der Produktion derzeit bei 64 %, das sind 10 % weniger als 2014. Auffällig gestiegen ist sie jedoch in den Bereichen Informationstechnologie (25 % auf 33 %), Dienstleistung (33 % auf 54 %) und Forschung und Entwicklung (21 % auf 34 %) – obwohl die Forschungsausgaben seit Jahren Höchststände erreichen und Deutschland hinter den USA, China und Japan weltweit der viertgrößte Forschungsstandort ist. Die Verlagerung von F&E erklärt der GVC-Vorsitzende Dr.-Ing. Claas-Jürgen Klasen unter anderem durch die zurückhaltende Investitionsbereitschaft in innovative Startups in Deutschland und durch lokale Produktbedürfnisse im Ausland: In vielen Schwellenländern würden Forschung und Entwicklung gezielt von der Politik gefördert.
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