Computerauge, sei wachsam!
Ohne industrielle Bildverarbeitung läuft in der Smart Factory praktisch nichts mehr. Zurecht, denn die automatischen Computersysteme spüren auf, was dem menschlichen Auge verborgen bleibt.
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Ob in Inspektion und Qualitätsprüfung, bei der Spaltvermessung, der Positionsermittlung für Roboter oder schlicht zum Einlesen von Codes: Die industrielle Bildverarbeitung ist in praktisch jedem Bereich der Fabrik angekommen. Kein Wunder, bietet das berührungslose Messen von Bauteilen mittels Bildverarbeitung doch einen großen Vorteil: Die Messung erfolgt extrem schnell und im Fertigungstakt.
Statt einzelne Stichproben zu entnehmen und in Messmaschinen einzulegen, arbeitet das Bildverarbeitungssystem integriert im Fertigungsprozess und misst jedes einzelne Werkstück, ohne die Produktionsgeschwindigkeit zu verringern. Die Größe der Bauteile spielt bei der hochgenauen Vermessung keine entscheidende Rolle. Vision-Systeme prüfen die Maßhaltigkeit von Elektronikbausteinen im Mikrometerbereich ebenso wie die Spaltmaße ganzer Automobilkarosserien.
Von der Schweißnaht bis zur unregelmäßigen Salami
Dabei haben sich zunehmend 3-D-Verfahren etabliert, wie das Lichtschnitt- oder stereometrische Verfahren, die Schweißnähte, Blechformteile oder selbst unregelmäßig geformte Salamis vermessen. Die Lösung der Hersteller Keyence (Halle 7, Stand A34) etwa überwacht den Produktions- und Verpackungsprozess von Keksen , damit kein Bruch in der Packung landet.
Ein weiteres Plus der computergesteuerten Prüfung neben der Geschwindigkeit: absolute Objektivität. Etwa bei industrieller Beschriftung. Menschliche Prüfer lassen sich bei der Kontrolle von Qualität und Wertigkeit von Schrift von subjektiven Eindrücken leiten. Vollständigkeit, Kontrast, Schärfe und Homogenität – bei verschiedenen Faktoren sind wir erheblich fehlertoleranter als das unbestechliche elektronische Auge.
Systeme zur Schriftbildkontrolle vergleichen den Prüfling mit einer ausgewählten fehlerfreien Vorgabe. Das erfordert allerdings im Vorfeld einigen Aufwand. Das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (Halle 2, Stand C22) hat daher ein bildbasiertes Verfahren entwickelt, das die wichtigen Merkmale der Beschriftung automatisch und objektiv prüft. Es nutzt eine Kombination aus Kontrast, Homogenität, Vollständigkeit und Schriftbreite und benötigt daher kein Soll-Muster mehr. Die aufwendige Einrichtung entfällt.
Unsichtbare Defekte aufspüren
Aber nicht nur die richtige Positionierung lässt sich durch digitale Bildverarbeitung prüfen. Auch dreidimensionale Aspekte rücken immer stärker in den Vordergrund. In Kombination mit Robotik entstehen so automatisierte Systeme, die etwa das automatisierte Greifen von ungeordneten Teilen in Kisten ermöglichen. Und auch unter die Oberfläche können die Kameras blicken: Mit neuesten Verfahren der dynamischen Wärmeflussmessung spüren sie unsichtbare Defekte auf .
Auf der HANNOVER MESSE zeigt der Bereich Industrial Automation die neuesten Entwicklungen im Bereich der industriellen Bildverarbeitung, etwa beim Verband für Sensorik und Messtechnik (AMA) in Halle 3, Stand F33, oder im Forum Industrial Automation in Halle 14, Stand L17.
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