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Sicherheitskritische Systeme, von denen im Schadensfall Risiken für Mensch und Umwelt ausgehen können, gehören turnusmäßig überprüft. Man selber kennt das vom Auto, welches spätestens alle zwei Jahre auf seine technische Gebrauchstüchtigkeit hin untersucht werden muss. Bei Hochdruckbehältern, Turbinen oder Generatoren, die nicht selten aufgrund von Gewinnmaximierungssehnsüchten an ihren äußeren Leistungsgrenzen operieren, gestalten sich die Untersuchungen allerdings oft weit schwieriger als beim heimischen Kraftfahrzeug. Gerade an das Prüfpersonal werden sehr hohe Anforderungen gestellt, bedarf es doch sehr viel an Erfahrung, um den Zustand der vielen unterschiedlichen Prüfobjekte zuverlässig beurteilen zu können. Weitere Schwierigkeit: Objekte müssen in Gänze kontrolliert werden. Doch wie vermeidet man bei mehrtägigen Untersuchungen einer riesigen Oberfläche, dass manche Stellen doppelt und dreifach, andere wiederum gar nicht mit dem Sensor begutachtet werden? Wer Fraunhofer kennt, der weiß, dass auch hier Hilfe naht - diesmal in Form von 3D-SmartInspect, einem Verfahren, welches das Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren (IZFP) auf der HANNOVER MESSE 2017 erstmals vorstellt.

Dabei handelt es sich genau genommen noch um einen Prototypen, basierend auf einem Tablet. Dieser Prototyp soll aber bald schon um eine 3D-SmartInspect-Version mit AR-Brille erweitert werden. Die Vorteile des neuen Systems zeigen sich schon jetzt sehr deutlich: "Der Prüfer weiß genau, wo er schon gemessen hat, welches Ergebnis die Messung hatte, und das Protokoll liegt sofort in digitaler Form vor", erläutert Prof. Bernd Valeske, Abteilungsleiter am IZFP. Im Vergleich zu heutigen Verfahren käme dies einem Quantensprung gleich. Dank 3D-SmartInspect können künftig weit weniger erfahrene Prüfer eingesetzt werden, auch die Ausbildungszeit verkürzt sich. Neben der Vermeidung von Untersuchungslücken beziehungsweise von Mehrfachuntersuchungen kontrolliert das System selbstständig auch gleich die korrekte Erfassung aller Sensordaten. "Der Prüfer kann zum einen sichergehen, dass er die Daten zu 100 Prozent erfasst hat, zum anderen, dass alle Messungen gültig sind", so Valeske.

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