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Ein weltweit führendes Netzwerk für Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um die Fabrik der Zukunft. Im Gespräch mit Ruskowski wird einem schnell klar: Er will die Digitalisierung der Industrie auf das nächste Level heben.

Angesichts der globalen Verwerfungen sieht Ruskowski eine besondere Dringlichkeit: „In den vergangenen Jahrzehnten haben wir ein globales, industrielles Netzwerk aufgebaut, das auf Effizienz getrimmt ist. Hocheffizient aber leider auch höchstfragil“, sagt Ruskowski „Corona, der Klimawandel, der Ukrainekrieg haben unsere Welt dauerhaft aus den Fugen gehoben. Darauf müssen Industrieunternehmen reagieren. Wir brauchen die industrielle Revolution…und zwar jetzt!“

Nun werden viele sagen: „Industrie 4.0? Industrielle Revolution? Darüber wird doch schon seit Jahren gesprochen. Das ist doch längst in der Industrie angekommen?“ Ruskowski wiederspricht. Einerseits stünden viele Unternehmen – insbesondere Kleine und Mittlere – beim Thema Digitalisierung immer noch am Anfang. Andererseits müsse die Vernetzung der Industrie bei den aktuellen Herausforderungen größer gedacht werden: „Eine Industrie ist erst dann wahrlich resilient, wenn ich quasi per Mausklick auf neue Rahmenbedingungen reagieren kann.“

Ruskowski bezieht sich dabei auf das von ihm und seinem Team entwickelte Konzept der Shared Production: „Unterbrochene Lieferketten und die Neuordnung der Welt machen ein Neudenken der Fertigung unumgänglich.“ Diese „geteilte Produktion“ könnte zum Beispiel auf einer zentralen digitalen Plattform basieren, auf der man sich einzelne Maschinen oder ganze Produktionsanlagen zusammensuchen kann. Je nach Kosten, C02-Ausstoß, Lieferwege oder Qualität kann man sich dann flexibel für den einen oder anderen Produktionsstandort entscheiden.

„Eine Shared Production erlaubt es dem Produzenten auf unterschiedliche Fabriken zuzugreifen und erhöht damit die Resilienz der Fertigung um ein Vielfaches. Gleichzeitig entsteht eine Transparenz, die es ermöglicht, ein Werk auszuwählen, das zum Beispiel im Sinne des CO2-Fußabdrucks besonders ressourcenschonend ist“, ergänzt Ruskowski.

Was nach Zukunftsmusik klingt, ist in den Hallen der SmartFactory-KL im Modellmaßstab bereits Realität. Auf verteilte Produktionsinseln entsteht ein LKW in Lego-Optik. An einer Station wird das Führerhaus 3D-gedruckt. An der anderen Station der Aufhänger gefräst. An Handarbeitsplätzen werden mit Hilfe eines Cobots die einzelnen Teile montiert. Ein Förderband symbolisiert die Logistik von Station zu Station oder von Werk zu Werk. Alle Inseln sind im Gaia-X Netzwerk miteinander vernetzt.

Ruskowski: „Die Industrievertreter, die uns hier in Kaiserlautern besuchen, erkennen, wie wir Industrie 4.0 zur Shared Production weiterentwickeln. Wir nennen das Production Level 4. Sie können erstmals plastisch erleben, wie Menschen, Maschinen und Software in Zukunft dezentral zusammenarbeiten: resilient, nachhaltig und zukunftsorientiert!“

Wer nicht nach Kaiserslautern fahren möchte, kann die Smart Factory auf der HANNOVER MESSE 2023 erleben.