Das Quanten-Internet nimmt Gestalt an
An der Universität Innsbruck wurde ein mit Materie verschränktes Lichtteilchen über ein 50 km langes Glasfaserkabel übertragen. Dies ebnet den Weg für die praktische Nutzung von Quantennetzwerken.
24. Sept. 2019 Barbara RuschTeilen
Der Erfolg des Teams um den Innsbrucker START-Preisträger Ben Lanyon ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem zukünftigem Quanten-Internet, das eine absolut abhörsichere Kommunikation und leistungsstarke verteilte Sensornetzwerke für Forschung und Technologie verspricht. Den Forschenden ist ein Rekord für die Übertragung von Quantenverschränkung zwischen Materie und Licht gelungen: Erstmals konnte per Glasfaserkabel eine Distanz von 50 Kilometern überwunden werden. Messungen zeigten, dass Atom und Lichtteilchen auch nach der Wellenlängenänderung und der langen Reise noch verschränkt waren. "Das ist um zwei Größenordnungen weiter als es bisher möglich war und eine praktikable Distanz für den Bau von regionalen Quantennetzwerken", freut sich Ben Lanyon.
Als Nächstes will Lanyons Team, Mitglied der internationalen Quantum Internet Alliance im Rahmen des Quantum Flaghip der EU, Ionen über eine Distanz von 100 und mehr Kilometern verschränken. Wenn dies gelingt, wäre der Aufbau des weltweit ersten Intercity-Licht-Materie-Quantennetzwerks denkbar. Nur eine Handvoll Ionenfallensysteme würden benötigt, um beispielsweise ein Quanten-Internet zwischen Innsbruck und Wien aufzubauen.
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