Der DeLorean unter den Recycling-Anlagen!
Im BMBF-Verbundprojekt "UltraSep" wird ein neuartiges Ultraschallverfahren entwickelt, um an die wertvollen Inhaltsstoffe von Klärschlamm zu gelangen und sie im Sinne einer nachhaltigen, umweltschonenden und wirtschaftlichen Kreislaufführung wiederzuverwerten.
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Von Beginn an der Industrialisierung hinterlässt die Menschheit Spuren in der Umwelt, die dieser leider beinahe immer zum Nachteil gereichen. Zwar hat man längst realisiert, dass manche Hinterlassenschaft das Potenzial zur Zweit- oder gar Mehrfachverwendung besitzt, Schlagwort Recycling - aber das ist doch ein alter Hut, könnte so mancher jetzt einwenden. Zum Glück aber bleiben die Forscher ehrgeizig auf dem Weg hin zum Fluxkompensator (der, hätte man seinerzeit das englische Original sauber übersetzt, heute übrigens als Fluxkondensator bekannt wäre) und entwickeln ständig neue Verfahren, mit denen man mehr und mehr von dem zurückholen kann, was einst eingesetzt wurde - und das selbst aus vermeintlich wenig ergiebigen Abfallprodukten wie Klärschlamm. Doch gerade Klärschlamm enthält viele wichtige Wertstoffe, an die bisher nur nicht so leicht heranzukommen war.
Das heterogene Gemisch, dessen Aufkommen in industriellen und kommunalen Kläranlagen sich allein in Deutschland auf rund zwei Millionen Tonnen beläuft, setzt sich hauptsächlich aus Wasser, organischen Substanzen sowie Stickstoff- und Phosphorverbindungen zusammen. Bislang werden Klärschlämme vor allem landwirtschaftlich verwertet oder schlicht verbrannt. Die 2017 novellierte Klärschlammverordnung richtete dessen Verwertung jedoch neu aus und verlangt, dass aus den Schlämmen mittelfristig zumindest Phosphor zurückgewonnen wird. Beitragen zu diesem Ziel könnte jetzt ein neues Ultraschallverfahren der AQUATTRO GmbH, das im BMBF-Verbundprojekt "UltraSep" in Kooperation mit Fraunhofer UMSICHT und der Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft WiW erprobt und optimiert wird. Im Mittelpunkt des Projekts steht eine neuartige und patentierte Ultraschall-Kavitations-Einheit, die im Klärschlamm verschiedene physikalische und chemische Effekte bewirkt, die ihn erst "aufschließen", um ihn dann in Folgeschritten in verschiedene Wertstofffraktionen aufzutrennen. Am Ende der Prozesskette soll das neue Verfahren cellulosereiche Fasern, ein nährstoffreiches Gel sowie eine leicht vergärbare Flüssigkeit liefern, die jeweils für weitere Nutzungen verwendet werden können.
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT (D-46047 Oberhausen)
Website:
www.umsicht.fraunhofer.de
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