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Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind in Zeiten des Internets der Dinge mehr denn je Kundenorientierung, Flexibilität und Kooperation in der Produktion und Logistik gefragt. Tatsächlich ist die Digitalisierung für viele Manager von Industriekonzernen das bestimmende Thema in diesem Jahr. 84 Prozent der Unternehmen spüren einen Druck zur Digitalisierung. Das zeigt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Accenture unter knapp 250 Führungskräften deutscher Unternehmen .

Aus Sicht der Fertigungsindustrie sei 2016 das "Jahr des Wandels, der Chancen und Unwägbarkeiten", sagt Sean Riley, bei der Software AG verantwortlich für Global Manufacturing und Supply Chain Solutions. "Kunden und Märkte der Hersteller befinden sich in einem Transformationsprozess, denn die Geschäftsprozesse weltweit verändern sich in atemberaubendem Tempo." Dabei sind laut Software AG einige digitale Trends zu beobachten, auf die sich Hersteller 2016 einstellen müssen.

Digitale Trends in der Fertigung

Die Wertschöpfungskette der Fertigungsindustrie wird zunehmend von den Anforderungen der Kunden geprägt und anhand ihrer schon bekannten und noch unbekannten Bedürfnisse umgestaltet. Aus diesem Grund werden die Hersteller schneller als erwartet neue Kapazitäten wie die kundenspezifische Fertigung schaffen müssen, um Unternehmens- und Privatkunden differenzierte Produkte anbieten können. Diese verstärkte Kundenorientierung geht Hand in Hand mit der Ausbreitung von Mikrologistiknetzwerken, die das fertige Produkt direkt zum Verbraucher bringen und unmittelbar auf die Kundennachfrage reagieren können.

Ebenso wichtig: die optimale Nutzung des Lagerbestands. Das Internet der Dinge ermöglicht, diesen genau zu erfassen und in Echtzeit nachzuverfolgen. Die sich selbst organisierende Smart Supply Chain macht dies mit vernetzten Behältern und Transportsystemen möglich. Immer bedeutender wird auch die Fähigkeit, in Echtzeit auf Nachfrage reagieren zu können. Die wesentlichen Bausteine dieser "Resilienz" genannten Fähigkeit werden zunehmend durch den 3-D-Druck ergänzt. Diese Technik lässt sich für eine innovative Verzögerungsstrategie nutzen, indem nachgefragte Produkte so spät wie möglich hergestellt werden.

Auch die Kooperation mit externen Partnern wird sich weiter verändern. Bereits seit geraumer Zeit setzen Hersteller bei der Qualität von Dienstleistungen auf ihre Zulieferer. Nun werden sie ihre Partner verstärkt einsetzen, um auch Innovationen für Produkte und Services zu entwickeln, mit denen die Kundenorientierung verbessert, der operative Betrieb optimiert und die Lieferkette stabilisiert wird.

Neue Geschäfte im Internet der Dinge

Dass sich ihr Geschäftsmodell in den nächsten fünf Jahren durch den digitalen Wandel in der Industrie spürbar verändern wird, steht für 57 Prozent der deutschen Industriebetriebe fest. Das zeigt der zum zweiten Mal erhobene Deutsche Industrie 4.0 Index . 179 Industrieunternehmen in Deutschland, davon rund 70 Prozent aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Elektro- und Automobilindustrie, wurde für die Studie befragt. Diese Bewegung hin zu neuen geschäftlichen Ufern sieht die überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmen positiv. 72 Prozent erwarten, mit dem Umbau zur intelligenten Fabrik wirtschaftlich erfolgreicher zu werden.

Noch optimistischer geben sich Betriebe, die bereits operative Erfahrung in Industrie 4.0 haben. Sie können beispielsweise nicht mehr den Erwerb einer Ware oder Dienstleistung, sondern ihre Nutzung in Rechnung stellen. Hersteller von Industriegeräten etwa berechnen dann ihre Preise anhand der Produktionsmenge, der Verfügbarkeit und der Laufzeiten von Maschinen. Durch die Digitalisierung der Fabrik sind sie schließlich künftig in der Lage, die Anlagen genau zu überwachen und ihre noch verbleibende Lebensdauer dynamisch vorauszuberechnen .

Wie man vom Hersteller für Sensoren zum Anbieter umfassender Logistiklösungen wird, zeigt die Firma Sick aus Waldkirch. Der Marktführer für Sensoren, mit denen beispielsweise Codes von Paketen erfasst werden können, hat im Zuge der digitalen Transformation eine Softwarelösung entwickelt, die Paketdaten an Förderbändern sammelt und auf die Smartwatch eines Lagerarbeiters schickt. Meldungen über beschädigte Sendungen oder den Stilstand des Förderbandes erhält der Lagerarbeiter unmittelbar. Für die Kunden von Sick bedeutet dies Effizienzsteigerung - und für Sick neue Geschäfte.