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Bis 2050 werden etwa 80 Prozent der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten leben. Das rasante Tempo der Urbanisierung und des Bevölkerungswachstums zeigt sich auch in den indonesischen Städten, wo innovatives urbanes Wachstum als Investition in das Humankapital benötigt wird.

Im Jahr 2019 haben wir mit IKN ein Konzept für Loom und Archipelago als Demonstrationsfall entwickelt. Die neue Stadt ist etwas zwischen einem Webstuhl, bei dem der Archipel ein Muster aus verschiedenen Lebensformen webt, die nebeneinander existieren, aber zu ganz unterschiedlichen Zukünften führen können, und einer flexiblen, anpassungsfähigen Plattform, die das Testen, Experimentieren, Entwickeln und Reifen ohne Scham vor dem Scheitern ermöglicht.

Wir hatten die Idee, die beiden großen gegenwärtigen Ökosysteme zu verbinden: Wald und Ozean. Der Webstuhl spricht das Potenzial einer Stadt an, die Entwicklung von Humankapital zu stimulieren, indem er Governance mit Kultur, Wissenschaft, Industrie und Gemeindeentwicklung verbindet.

Das Archipel besteht aus Stadtteilen, die mit Landschaftselementen und grünen und blauen Korridoren verflochten sind. Er interagiert und kooperiert mit dem Territorium und bildet eine symbiotische Landschaft, die die Weber mit Energie, Nahrung, Wasseraufbereitung und den gesundheitlichen Vorteilen des Zugangs zur Natur versorgt.

Wir schlagen neue Bambusplantagen als eine praktikable Strategie zur Wiederherstellung der Umwelt vor, die über den Ersatz von degradierten Ölpalmen-Monokulturen hinausgeht, um sie für die nachhaltige und erschwingliche Produktion von Wohnraum zu nutzen. Interne Untersuchungen zeigen, dass Bambusplantagen einen viel besseren Volumen/Hektar-Ertrag und eine geringere Abfallmenge/Hektar erzeugen als Ölpalmen.

An sich ist der IKN-Vorschlag ein städtebauliches Konzept zur Entwicklung einer landesweiten Wertschöpfungskette, um die Komponenten für die Planung, das Design und den Bau von bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum herzustellen. Dies zielt darauf ab, die Lebensqualität der Menschen mit erschwinglichen Qualitätsräumen zu verbessern und gleichzeitig den Kohlenstoffausstoß zu reduzieren und die lokale Wirtschaft durch kreative Industrie zu regenerieren. Daher geht es bei diesem Konzept nicht nur um die Produktion von Wohnraum, sondern auch um die Menschen, Gemeinschaften, Organisationen, Formen der Verwaltung und die Umwelt.

Naturbasierte Wertschöpfungsketten

Die Bamboo Belt Union-Initiative zielt auf zwei wesentliche Entwicklungsmöglichkeiten ab: Neue zirkuläre Geschäftsmodelle, die auf datengesteuerter Landnutzungsplanung basieren, und die Bereitstellung von erschwinglichem, nachhaltigem Wohnraum durch technologisch innovative, industrielle Fertigung.

Das Ziel dieses Projekts ist es, diese beiden Agenden durch Forschung und den Aufbau von Partnerschaften als Innovationsexperimente innerhalb einer systemischen Vision anzugehen: Die Entwicklung von naturbasierten, zirkulären Wertschöpfungsketten, die speziell auf die Produktionssysteme der Industrie 4.0 ausgerichtet sind.

Die kontextbezogenste und relevanteste forstwirtschaftliche Ressource innerhalb des globalen Tropengürtels, wie zuvor von CHORA identifiziert, ist Bambus und sein breiter Katalog an Unterarten. Ein Hektar Bambus produziert fast fünfmal so viel Biomasse und bindet gleichzeitig fast dreimal so viel Kohlenstoff wie eine traditionelle Nadelholzplantage wie Teak.

Die Hauptstrategie besteht darin, einen wertschöpfenden Liefermechanismus einzurichten, der mit dem nationalen Bambus-Produktionsprogramm des Partners verbunden ist, um massenproduzierte und dennoch anpassungsfähige Baukomponenten (Urban Building KITs) zu realisieren.

Ein vorgefertigtes modulares Gebäude-KIT-System (BiltKITs) ist ein Komponentensatz für die Vorfertigung und Vor-Ort-Montage von Gebäuden im urbanen Kontext. BiltKITs adressieren das urbane Wachstum, insbesondere den Bedarf an einer großen Anzahl von Gebäuden, z. B. für bezahlbaren Wohnraum, aber auch den Industrie- und Infrastrukturbau in großem Maßstab. BiltKITs sind Systeme, die aus mehreren Gebäudekomponenten bestehen, die durch intelligente Fertigungsprozesse hergestellt werden, die oft als Industrie 4.0 bezeichnet werden.

Die Endprodukte (Bauhutte 4.0)

Im europäischen Kontext haben die Technische Universität Berlin (TU Berlin) und das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) im Auftrag der Tegel Projekt GmbH eine Potenzialanalyse zur "Bauhütte 4.0" erstellt.

Ziel der Studie war es, die Entwicklung eines europäischen Schwerpunktes für den urbanen Holzbau in Berlin zu bewerten. Der Kern der Überlegungen war:

  • die Entwicklung einer horizontal und vertikal digital vernetzten Wertschöpfungskette "Forest to City",
  • basierend auf einem integrativen Planungs- und Entwurfsprozess und
  • ein Produktionssystem, das wirtschaftlich, ressourcenschonend, regional verteilt und in urbane Systeme eingebettet ist.
  • CHORA zielt darauf ab, einen Schwerpunkt für den urbanen Holzbau zu entwickeln, indem eine digital vernetzte Wertschöpfungskette von der Forstwirtschaft bis zur Installation aufgebaut wird, die auf integrativen Planungs- und Designprozessen basiert.

    Dies würde auch als wirtschaftliches (zirkuläres) Produktionssystem funktionieren, das über die Region verteilt, ressourceneffizient und in urbane Systeme eingebettet ist. Der Kern des Systems Bauhütte 4.0 als physischer Standort ist am östlichen Ende der ehemaligen Start- und Landebahn des Flughafens Tegel, außerhalb der westlichen Seite des Schumacherquartiers geplant.

    Hier erscheint die Bauhütte 4.0 als ein oder mehrere Gebäude, in denen 2 unterschiedliche Programme untergebracht sind: eine Forschungsfabrik und ein Entwicklungszentrum mit kulturellen Zusatzfunktionen.

    Die Bauhütte 4.0 wird sowohl als Managementzentrum der Wertschöpfungskette, als auch als Planungs- und Produktionszentrale von Industrie 4.0-Fertigbauteilen für den Bau von 5 bis 10 Wohngebäuden sowie Wohnheimen, Bildungszentren etc. gesehen. Ein Modellquartier wird verschiedene Typologien des Planens und Bauens demonstrieren.