Der Schienenverkehr stellt auf autonome Züge um
Die Eröffnung der Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen Berlin und München war geprägt von Verspätungen. Ein Grund dafür waren Probleme mit dem europäischen Leit- und Sicherungsstandard ETCS. Das soll sich jetzt ändern.
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Schon in zehn bis 15 Jahren will die Bahn ihre Züge komplett digital leiten und überwachen. Das ist nicht nur praktisch für das Unternehmen, sondern auch im Interesse des Kunden. Auf demselben Schienennetz sollen dann bis zu 20 % mehr Züge fahren können, die obendrein pünktlicher wären. Der europäische Standard ETCS ersetzt die bislang 20 unterschiedlichen Signalsysteme. Für die deutsche Bahn entfallen so die rund 160.000 Signalpunkte, die Kommunikation erfolgt stattdessen automatisiert digital per Funk. Letztlich wären die Züge dann in der Lage, sich autonom selbst zu steuern.
Das bedeutet auch, dass die derzeit rund 400.000 km verlegten Kabel bald nicht mehr notwendig sind. Das Bahnnetz könnte dadurch im Prinzip weniger anfällig für Störungen und weniger wartungsintensiv werden. Die Kosten sind allerdings extrem hoch. Derzeit verhandelt die Bahn noch mit ihrem Eigentümer (der Bundesrepublik) um die Finanzierung. Hinzu kommt, dass die angestrebte europaweite Harmonisierung des Steuersystems ETCS kleinere Unternehmen weniger erfreut. Denn zusätzlich zum Streckennetz müssen auch die Lokomotiven technisch modernisiert werden, um die Signale per Funk zu verarbeiten. Das ist teuer und trifft insbesondere den Güterverkehr mit seinen teilweise veralteten Loks.
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