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Im Vergleich mit anderen Branchen hat die deutsche Chemieindustrie der Digitalisierung erst relativ spät, nämlich 2015, hohe Priorität zugebilligt – doch seitdem steht sie weit oben auf die Agenda. Dies zeigen die Ergebnisse einer Langzeitstudie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young , für die 101 Unternehmen befragt wurden.

Allerdings klaffen noch Lücken zwischen Potenzial und Umsetzung: So sehen 69 % der Firmen großen Einfluss der Digitalisierung auf ihren Vertrieb, aber nur 26 % sind bei der Digitalisierung in diesem Bereich bereits weit fortgeschritten. Ähnlich sind die Zahlen bei der Kundenbetreuung (66 %:26 %) und der Logistik (63 %:24 %). Erfolge sehen die Unternehmen bereits jetzt in den schnelleren Durchlaufzeiten (47%) und bei den Finanzen: Durch die Digitalisierung konnten 44 % ihre Kosten um durchschnittlich 12 % senken, für die Zukunft erwarten sie noch mehr. Großes Potenzial für Verbesserungen erhoffen sich die Firmen außerdem in der Datenanalyse (49 %), der Automatisierung (34 %) und dem Datenmanagement (32 %). Als größte Hindernisse für die Umsetzung der Digitalisierung nennen die Unternehmen den Fachkräftemangel, eine unzureichende technische Infrastruktur und Sicherheitsbedenken, z. B. in Bezug auf Cyberangriffe oder Datenlecks.