Die deutsche Industrie kämpft mit hohen Arbeitskosten
Wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, sind die Arbeitskosten der deutschen Industrie hoch. Die Produktivität ist zwar ebenfalls überdurchschnittlich, kann die Kosten jedoch nicht vollständig kompensieren.
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Die Lohnstückkosten im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland hätten 2018 um 15 % höher gelegen als in 27 untersuchten Vergleichsländern, schreibt das IW; gegenüber dem Euroraum habe sich der Kostennachteil Deutschlands auf 9 % belaufen. Noch kostenintensiver ist die Produktion der Studie zufolge nur in Norwegen, Kroatien, Großbritannien, Frankreich und Estland. In den USA und Japan würden Unternehmen dagegen deutlich günstiger produzieren als in der Bundesrepublik. Zwar glänze Deutschland auch mit einer hohen Produktivität, doch könne diese die hohen Arbeitskosten nicht ausgleichen. Hinzu komme, dass die Produktivität hierzulande im vergangenen Jahr um 4 % gesunken sei, was zu einem Anstieg der Lohnstückkosten um mehr als 6 % geführt habe. Laut Studienautor Christoph Schröder sind die Ergebnisse alarmierend: „Für deutsche Unternehmen wird es immer schwieriger, im internationalen Vergleich mitzuhalten.“
Dazu kommt die Coronakrise, die in der Studie noch nicht berücksichtigt wurde und die nicht zuletzt die global aufgestellte Industrie beeinträchtigt. Ihre Auswirkungen sind noch gar nicht abzusehen, dabei gab es zuvor zumindest noch Grund zur Hoffnung auf bessere Geschäfte. Wie das Statistische Bundesamt Destatis mitteilte , konnten sich die Industrieunternehmen im Januar 2020 über einen Auftragseingang freuen, der um 5,5 % höher lag als im Vormonat. Nutznießer waren vor allem der Maschinenbau und der Luft- und Raumfahrzeugbau.
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