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Einen "enormen Innovationsschub in der Lackiertechnik" stellt das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) fest. Betroffene Felder seien etwa der Ersatz von Chrom VI, der Wasserlackeinsatz bei hohem Korrosionsschutz, Pulverlacke für neue Anwendungen, die Verarbeitung von Nanomaterialien oder hocheffiziente elektrostatische Lackierverfahren. Als Auslöser für die Neuerungen sieht das IPA den hohen Rationalisierungsdruck in der Branche sowie neue Umweltverordnungen.

Aus ökologischen Gründen wird auch nach einer Alternative zur Zinkphosphatierung gesucht, die seit Jahrzehnten Metalle vor Korrosion schützt. Doch die Vorbehandlung erfolgt in einem Trikationenbad, das neben Phosphationen auch Zink-, Mangan- und Nickelionen enthält. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die EU aber stufen Nickelsalze inzwischen als kanzerogen, mutagen und reprotoxisch ein. Die Behandlung von Aluminium für den Leichtbau ist ebenfalls problematisch: Da freie Aluminiumionen die Bildung der Phosphatschicht verhindern, müssen sie durch hohe Zusätze von Fluoriden ausgefällt werden. Das bringt Schlamm und Abwasser mit sich, die die Umwelt belasten und hohe Kosten verursachen.

Verschiedene Unternehmen, die deshalb alternative Verfahren zur Metallvorbehandlung entwickelt haben, zeigen diese auf der SurfaceTechnology 2015. Die Leitmesse im Rahmen der HANNOVER MESSE deckt sämtliche Bereiche der Oberflächentechnik ab. Stark vertreten sind etwa die Themen Galvanotechnik, industrielle Lackiertechnik, industrielle Plasma-Oberflächenbehandlung und Mikromaterialbearbeitung sowie Energie-, Material- und Ressourceneffizienz im Beschichtungsprozess.

Zu den Trends 2015 zählt der Verschleißschutz durch Antihaftbeschichtungen: Um Ablagerungen, Verschmutzungen oder Verklebungen zu vermeiden, sind Oberflächen mit guten Antihafteigenschaften gefragt. Das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST) hält vor allem modifizierte diamantähnliche Kohlenstoffschichten wie SICON oder Chromnitrid-Schichten (CrN) für geeignet, Werkzeuge oder Bauteile zu schützen.

Entsprechende Anwendungen sind auf der SurfaceTechnology in zahlreichen Sonderpräsentationen zu erleben: Im Praxispark "Kompetenzzentrum für Oberflächentechnik" zeigt eine Beschichtungsanlage die Produkte der Aussteller im Live-Einsatz. Der Gemeinschaftsstand Surface-Plasma-Network stellt die Plasma-Oberflächentechnik in den Fokus. In der Schau "Welt der Oberfläche" stellt der Zentralverband Oberflächentechnik (ZVO) Innovationen aus allen Bereichen der Prozesskette vor. Auf einem VDMA-Gemeinschaftsstand beschäftigen sich Unternehmen der Lackier-, Strahl- und industriellen Plasma-Oberflächentechnik u. a. mit Energieeinsparpotenzialen.

Anders als vertikal aufgestellte Fachmessen oder klassische Anwendermessen verfolgt die SurfaceTechnology einen übergreifenden Ansatz: Ob Metall, Kunststoff, Holz, Glas oder Keramik – in Hannover sind Beschichtungsverfahren für zahlreiche Materialien zu sehen.

"Das große Plus der SurfaceTechnology ist ihre Einbettung in die weltweit wichtigste Industriemesse." "Sämtliche in Hannover vertretenen Industriebranchen wie beispielsweise die Windenergie oder die Druckluft- und Vakuumtechnik sind Anwender von Oberflächentechnik und damit potenzielle Kunden und Partner unserer Aussteller."

Synergien ergeben sich etwa zur Nanotechnologie auf der Research & Technology sowie zum Bereich Werkstoffe der Industrial Supply.