Die Schweizer Industrie muss sich erneuern
Die Schweiz verliert an Innovationskraft, auch Stellen gehen verloren. Zu dieser Erkenntnis kommt die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) in einer neuen Studie.
3. Sept. 2018 David SchahinianTeilen
Die Schweiz gilt vielen als besonders innovatives Land – noch. Der Analyse der SATW zufolge büßt die Alpenrepublik aber zunehmend an Innovationskraft und Konkurrenzfähigkeit ein. Die Akademie stützt sich auf Daten einer Innovationsumfrage zwischen 1997 und 2014. Demnach gibt es nicht nur immer weniger Schweizer Industriefirmen; seit sechs Jahren gehen in dem Sektor auch jährlich 4.000 Vollzeitstellen verloren, wie der Swiss Engineering Index zeigt. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) hätten ihre Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen im Beobachtungszeitraum reduziert, so die SATW weiter. Besonders betroffen waren die Branchen Chemie, Maschinen, Metallerzeugnisse, Textil/Bekleidung und Uhren.
Den Studienautoren zufolge stößt das Schweizer Modell, demzufolge Industrieunternehmen ihre Forschungsaufwendungen selbst finanzieren, an seine Grenzen. Wer solche Risiken insbesondere als KMU auf sich nehme, sei immer seltener erfolgreich. Größere Unternehmen tendierten dazu, ihre Forschung in Länder auszulagern, die staatliche Unterstützung dafür gewähren. Die Frage sei, ob nicht auch der Schweizer Staat seine Industrieunternehmen stärker fördern müsste.
Die Beratungsfirma Strategy& weist allerdings mit Bezug auf mehrere Studien darauf hin, dass zwischen den Investitionen in Forschung und Entwicklung und dem gesamten finanziellen Ergebnis eines Unternehmens keine Korrelation besteht. Der Erfolg beruhe vielmehr auf vielen Faktoren, etwa der Offenheit eines Unternehmens für neue Ideen oder seiner Fähigkeit, Innovationsprojekte von der Konzeption bis zur Markteinführung zu steuern.
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