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Doch was beschäftigt die Konstrukteure darüber hinaus? Künstliche Intelligenz (KI) soll ihre Arbeit vereinfachen, doch die große Herausforderung bleibt die Integration erfolgreich trainierter Modelle in die Maschinen und Anlagen. KI Plug and Play ist noch nicht Realität. Der digitale Zwilling soll die Mitarbeitende entlasten. Seit Jahren diskutiert die Industrie die Chancen. Sehen konnte man wenig. Lenze will das ändern. Patrick Bruder erklärt: „Wir wollen weg von der reinen Visualisierung eines Produkts. Ein digitaler Zwilling ist die vollständige digitale Abbildung einer Maschine oder Anlage in allen ihren Aspekten. Der digitale Zwilling ist dabei nicht zwangsläufig eine bestimmte Datei oder ein bestimmtes Modell, sondern eine Klammer um alle versionierten und referenzierten Daten eines Produktes.“ Somit können alle Werkzeuge im Produkt¬lebenszyklus auf einem gemeinsamen Datenstamm arbeiten, der sukzessive um weitere Informationen ergänzt wird.

Auf diese Weise begleitet der digitale Zwilling ein Produkt über den gesamten Lebenszyklus. Er wächst mit und ordnet sich auch mit ein. „Sie können sich das wie eine Matrjoschka vorstellen. Der Zwilling des Sensors, der Zwillings des Antriebs, der Zwilling des Umrichters sind alle Teil des Zwillings der Maschine und dieser ist Teil des Zwillings der Fertigungsstraße und dieser ist Teil des Zwillings der Fabrik. Alle Zwillinge sind beschrieben, bringen ihre Daten und Informationen mit.“ Und der Anwender greift auf standardisierte Daten und Informationen zu und kann dann beispielsweise die Realdaten gegen Plandaten fahren lassen, Fehler erkennen und Optimierungen durchführen – rein virtuell zunächst, ohne Risiko von Stillständen. „Wir können dann dem digitalen Zwilling sogar noch Softwarebausteine mitgeben oder trainierte Modelle.“

Energie sparen fängt in der Konstruktion schon an

Ein weiteres wichtiges Thema: Energie sparen fängt in der Konstruktion schon an, auch alternative Werkstoffe sind gefragt, denn die Lieferketten sind instabiler geworden und weniger Material bedeutet auch weniger Energieverbrauch. Unternehmen lassen sich in der Konstruktion mittlerweile durch KI-Algorithmen unterstützen bspw. in der additiven Fertigung. Stichwort Online-Topologieoptimierer. Protiq hat ein intelligentes Tool für kundentechnische Leichtbau-Allüren auf den Markt gebracht. Der Kunde stellt seinen Datensatz auf unsere Plattform, markiert Design-Areas und Non-Design-Areas, definiert die auftretenden Kräfte, die auf die Konstruktion wirken können. Die intelligenten Algorithmen dahinter reduzieren dann innerhalb von 24 Stunden den Materialbedarf.

Und die additive Fertigung sehnt sich nach Automatisierung. Robotik und Automatisierungstechnik stehen auf der HANNOVER MESSE bereit.