Dieser Weg führt weiter als bis nach Rom
ZF Friedrichshafen und Freudenberg beschließen eine Kooperation zur Entwicklung einer Fuel-Cell-Lösung für Nutzfahrzeuge.
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Ein unumstößliches Etappenziel auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft lautet: Dekarbonisierung der Transportbranche. Der Weg selbst scheint dagegen weniger klar definiert. Zwar führen nicht – ähnlich wie sprichwörtlich nach Rom – alle möglichen Wege dorthin, aber einige. Die „Brennstoffzellentechnologie wird dabei eine maßgebliche Rolle spielen“, ist sich Wilhelm Rehm, Vorstandsmitglied bei ZF Friedrichshafen für Commercial Vehicle Solutions, Industrietechnik und Materialwirtschaft sicher. Das ist auch der Grund, warum ZF nun eine Partnerschaft mit dem Brennstoffzellen- und Batteriesystem-Zulieferer Freudenberg e-Power Systems vereinbart hat. Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen soll die jeweiligen Kernkompetenzen kombinieren, um hochintegrierte Komplettlösungen für E-Antriebsstränge auf Brennstoffzellenbasis – sogenannte „Powerpacks“ – für schwere Nutzfahrzeuge zu entwickeln.
Das Beste aus zwei Welten
Während das Tochterunternehmen der Weinheimer Freudenberg-Gruppe ihre modularen Brennstoffzellen- und Batterie-Kits mit anwendungsspezifischen Leistungen einzubringen gedenkt, steuert ZF seine Kompetenz für innovative E-Mobility-Lösungen bei, sprich den kompletten elektrischen Antriebsstrang inklusive Wechselrichter, Umrichter, Kompressoren und Software für Energiemanagementsysteme. Der Technologiekonzern vom Bodensee nutzt dabei seine Expertise, die Systeme effizient ins Fahrzeug zu integrieren – mit dem Ziel, Entwicklungs-, Produktions- sowie laufende Betriebskosten der Fahrzeughersteller und -nutzer zu senken.
„Wir investieren massiv in die Mobilität der Zukunft. In Batterie-, Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie sowie in die Entwicklung von Hightech-Komponenten für Elektrofahrzeuge. Die heute vereinbarte, langfristige Kooperation mit ZF unterstreicht die strategische Bedeutung und das Wachstumspotenzial, das wir bei Freudenberg in dem Bereich sehen“, erläutert Dr. Mohsen Sohi, CEO des Freudenberg-Konzerns.
Und Dr. Max Kley, CEO von Freudenberg e-Power Systems, ergänzt: „Freudenberg und ZF sind langjährige, erfahrene Player in der Industrie und verfügen über komplementäres Technologie-Know-how. In unserer Kooperation bündeln wir diese Erfahrung, um saubere e-Drive-Lösungen zu entwickeln und damit die Branche beim Erreichen ihrer Klimaziele gezielt zu unterstützen.“
Der Stand der Dinge
Aktuell befindet sich das gemeinsame Projekt in der Pilotphase, in der verschiedene LKW- und Bus-Prototypen entwickelt werden. Der erste konkrete Versuchsträger wird bereits für 2023 erwartet. Zu diesem Projekt gehört auch die bereits verkündete „HyFleet“-Zusammenarbeit zwischen ZF, Freudenberg und Flixbus, deren Ziel die Auslegung und Erprobung eines rein elektrisch angetriebenen Reisebusses ist.
Offener Technologie-Ansatz für nachhaltige Mobilität
Dank höherer Reichweiten bei gleichzeitig kürzeren Tankzeiten scheint die Brennstoffzelle als Energiequelle für die Nutzfahrzeugbranche besonders attraktiv. ZF sieht darin sogar einen globalen Trend: Bis 2030, so schätzt der Konzern, wird der weltweite Anteil dieser Antriebsform bei schweren Nutzfahrzeugen auf 20 Prozent steigen. Angesichts dieser Prognose zeigt sich ZF entschlossen, auch in Zukunft flexibel und ergebnisoffen an die Brennstoffzellentechnologie heranzugehen, um den Wandel der Transportbranche in Richtung nachhaltiger Mobilität effektiv zu unterstützen.
Dieser technologieoffene Ansatz im Hinblick auf die Energieträger liegt auch der Zusammenarbeit von ZF und Freudenberg zugrunde, um Herstellern weltweit möglichst weitreichende Vorteile zu bieten. Das umfassende E-Mobility-Portfolio von ZF soll daher auch durch einen gemeinsam entwickelten integrierten Brennstoffzellenantrieb ergänzt werden – das bedeutet, dass dann alle wichtigen elektrifizierten Hard- und Softwarelösungen, die Kunden zur Umgestaltung ihres Produktportfolios benötigen, aus einer Hand kommen. Die hochintegrierte E-Drive-Technologie macht für die Hersteller kostspielige Forschung und Entwicklung sowie Projektmanagement überflüssig, reduziert den Integrationsaufwand und trägt so zu einer Senkung der Total Cost of Ownership bei.
„Gemeinsam mit Freudenberg können wir eine 'One-Stop-Shop'-Lösung anbieten, die es den Herstellern ermöglicht, E-Mobilitätslösungen schnell auf den Markt zu bringen und den Wandel der Branche hin zu einer nachhaltigeren Zukunft zu unterstützen“, resümiert Rehm.
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