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Der Bundesverband Sekundärstoffe und Entsorgung sieht die digitale Transformation als Chance auf dem Weg zu einer umfassenden, nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Trotz der Vorreiterrolle Deutschlands im Bereich Recycling und Umwelttechnik sind laut Dr. Henning Wilts, dem Leiter des Geschäftsfeldes Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut für Klima Umwelt und Energie , Länder wie Frankreich oder die Niederlande bei der Modernisierung von Stoff- und Informationsflüssen derzeit fortschrittlicher aufgestellt.

Eines der aktuellen Probleme besteht der Analyse zufolge darin, dass Recyclingrohstoffe zwar bis zu 20 % günstiger sind als Primärstoffe, es jedoch an einem effektiven Informations- und Distributionsweg zur industriellen Weiterverwertung fehlt. Darum drängt Wilts auf Industrie-4.0-Strukturen im Bereich der Abfallwirtschaft: Erforderlich sei auch in diesem Bereich ein Informations- und Datenmanagement auf Basis vernetzter Kommunikation. So könnten Fragen nach dem Ursprung, der Recyclingmethode, den Mengen, des Standorts und der spezifischen Zusammensetzung von beispielsweise Kunststoffen nicht nur schneller erfasst, sondern auch an mögliche Wiederverwerter aus der Industrie weitergeleitet werden. Das Ziel besteht in einer effektiven, ressourcenschonenden und kostensparenden Recyclingwirtschaft, die allen Beteiligen zum Vorteil gereichen könnte. An genau dieser Stelle setzt das Wuppertal Institut an und möchte künftig Verwerter, Logistik und mögliche Kunden zusammenbringen.

Das grundlegende Problem betrifft Deutschland gerade deshalb, da die nationale Abfall- und Recyclingwirtschaft insbesondere durch mittelständische Unternehmen geprägt ist. Gerade diese hinken beim Thema Digitalisierung jedoch hinterher – das gilt laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung Vivaldi insbesondere für die digitale Schnittstelle zu den Kunden.