Ein Minimum an Material
Heute noch kaum bekannt, könnten uns diese beiden Leichtgewichte in Zukunft häufiger begegnen: in Autos oder Koffern zum Beispiel. Die Verbundwerkstoffe Powerribs und Lignotubes bestehen aus natürlichen Materialien und sind extrem vielseitig.
18. Jan. 2016Teilen
Wie Adern unter einem Baumblatt verstärken die Rippen aus Flachsfasern den dünnen Untergrund. So wird er stabiler, nimmt jedoch an Gewicht nicht zu. Dieses Prinzip hat sich das Schweizer Unternehmen
Die Natur als Stabilisator
Auch auf die Umwelt hat die neue Technologie einen positiven Effekt. Denn sie ersetzt künstliche Fasern aus Glas oder Kohlenstoff gegen natürliche. Der Anteil nachwachsender Materialien im Bauteil steigt, dessen Gewicht sinkt. Warum Bcomp auf Naturfasern setzt? Weil diese mit einer geringen Dichte und einem hohen Volumenaufbau punkten. Zudem haben die Schweizer die begrenzte Länge der einzelnen Fasern in einen großen Vorteil verwandelt: Sie spinnen die einzelnen Naturfasern zu einem Garn. Aufgrund dieser Verdrehung hält das Garn dem Druck der späteren Verarbeitung stand und bleibt in Form.
Statt Flachs lassen sich auch andere Biokomposite wie etwa naturfaserverstärkter Kunststoff verwenden. Praktische Anwendung finden die inzwischen patentierten Powerribs bereits in Fahrradrahmen und Sattelstützen.
Hohl, rund und leicht
Ebenfalls in Fahrrädern verbaut werden leichte, dünnwandige Rohre aus Holzfurnier, sogenannte
Das Prinzip: Mehrere Echtholzfurnierlagen werden spiralförmig unter Druck miteinander verklebt. So entsteht ein Hohlkörper, der nicht nur leicht, sondern auch vielseitig einsetzbar ist: vom konstruktiven Leichtbau bis zur design-orientierten Inneneinrichtung ist alles möglich. Denn: Durchmesser, Länge und Dicke der Lignotubes können flexibel an die jeweilige Anwendung angepasst werden. Zudem lässt sich der Furnierverbundwerkstoff genauso weiterverarbeiten wie Holz, Spezialwerkzeuge sind nicht notwendig. Deshalb kann man ihn einfach und kostengünstig zum gewünschten Produkt weiterverarbeiten.
Taranczewski und Beck können sich vielfältige Anwendungsgebiete vorstellen: in der holzverarbeitenden Industrie, der Automobilbranche sowie der Wasser- und Luftfahrtindustrie.
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