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Die Schwerindustrie ist für rund 22 Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich. Etwa 40 Prozent davon sind eine direkte Folge der Prozesswärmeerzeugung, die wiederum fast ausschließlich aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe resultiert. Die Treibhausgasemissionen aus der industriellen Verbrennung sind somit höher als die weltweiten Emissionen von Autos (ungefähr 6 Prozent), ja sogar höher als aus allen Transportsektoren zusammen (ungefähr 14 bis 15 Prozent). Allein das verdeutlicht, wie dringend neue Lösungen und Technologien erforderlich sind, um die Umweltbelastung durch industrielle Prozesswärme zu reduzieren.

Eine Wärmepumpe mit ultrahohen Temperaturen und geringen CO2-Emissionen

Aus Norwegen, dem diesjährigen Partnerland der HANNOVER MESSE, kommt mit Enerin ein Unternehmen, das sich der geschilderten Problematik mit einer vollelektrischen, hocheffizienten Wärmepumpe annehmen will, die Temperaturen von bis zu 250 Grad Celsius erzeugen kann. Laut Enerin bedeutet die HoegTemp-Wärmepumpe mit ihrer hohen Effizienz und dem geringen Energieverbrauch einen regelrechten Durchbruch, denn hohe Temperaturen sind für Branchen wie Lebensmittel, Chemie und Petrochemie sowie Zellstoff und Papier von entscheidender Bedeutung. Bis vor Kurzem konnten solch hohe Temperaturen nur mit fossilen Brennstoffen oder Elektrokesseln erzeugt werden. „Unsere Technologie wird dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck der Industrie drastisch zu reduzieren und gleichzeitig die Betriebskosten zu senken“, zeigt sich Arne Høeg, Projektmanager und Partner bei Enerin überzeugt.

Die vollelektrische HoegTemp-Wärmepumpe recycelt sekundäre Abwärme

Zu den technischen Kunstkniffen bei der HoegTemp-Wärmepumpe gehört das Recycling sekundärer Abwärme, was allein schon den Gesamtenergieverbrauch einer solchen Anlage um 50 bis 70 Prozent reduziert. „Da ein so großer Teil der CO2-Emissionen auf industrielle Aktivitäten zurückzuführen ist, freuen wir uns, dass wir durch die Wiederverwendung dieser Emissionen etwas bewirken können“, so Høeg.

Die HoegTemp-Wärmepumpe basiert auf ungiftigem Helium

Das Arbeitsmedium von HoegTemp ist Helium, ein inertes, ungiftiges Gas, das weder die Ozonschicht abbaut noch zur globalen Erwärmung beiträgt. „Wir sind bestrebt, bei allem, was wir tun, umweltfreundliche, rein natürliche und chemiefreie Lösungen zu verwenden“, erklärt Høeg. Dank ihres Umweltprofils hat die HoegTemp-Wärmepumpe bereits die Aufmerksamkeit industrieller Akteure auf sich gezogen. So möchte zum Beispiel Pelagia, ein norwegischer Verarbeiter von Fischprodukten, zukünftig auf den Einsatz von öl- und gasbetriebenen Dampfkesseln verzichten, um seinen Betrieb effizienter und nachhaltiger zu gestalten. „Die HoegTemp ist eine vielversprechende zuverlässige, energieeffiziente Wärmepumpe, die Prozesswärme mit der von uns benötigten Temperatur liefern kann“, bestätigt Ola Flesland, Produkt- und Prozessentwickler bei Pelagia. „Wenn eine Hochtemperatur-Wärmepumpe mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben wird, können wir unseren CO2-Fußabdruck aus der Fischmehl- und Fischölproduktion auf ein Minimum reduzieren.“

Wettbewerbsfähiger Preis mit langfristigen Einsparungen

Allein die europäische Industrie verbraucht rund 500 Terrawattstunden im Jahr, um Wärme zwischen 100 und 200 Grad Celsius zu erzeugen. Die HoegTemp-Wärmepumpe soll in der Lage sein, diese Aufgabe weit effizienter und zu vergleichsweise geringen Kosten zu erfüllen. Die potenziellen Einsparungen belaufen sich laut Enerin auf rund 17 Milliarden US-Dollar, was tatsächlich auf ein enormes Marktpotenzial für die patentierte Technologie hinweist. Noch befindet sich die HoegTemp-Wärmepumpe in der Entwicklung, die Technologie als solche gilt jedoch als ausgereift. Die ersten Prototypen sind bereits installiert, das finale Produkt wird zeitnah seinen Weg in den Handel finden. „Die HoegTemp-Wärmepumpe wird eine der kostengünstigsten neuen Technologien auf dem Markt sein“, erklärt Høeg. „Sie wird nicht nur einen wettbewerbsfähigen Preis haben, sondern auch zu erheblichen langfristigen Einsparungen durch weniger Energieverbrauch und niedrigere Betriebskosten führen.“

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