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Möglich wird dies durch eine solarbetriebene Maschine zur Herstellung von Eisblöcken. Entwickelt wurde dieser neuartige Anlagentyp im Rahmen einer mehrjährigen deutsch-indonesischen Zusammenarbeit. „Die Fische verderben nicht, die Eisproduktion funktioniert völlig klimaneutral“, freut sich Frank Stegmüller von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). „Das ist eine echte deutsch-indonesische Erfolgsgeschichte.“

Indonesien ist die weltweit führende Thunfischproduktionsnation und der zweitgrößte Fischproduzent überhaupt. Doch Kleinfischer, die umweltverträgliche Fangmethoden praktizieren, können ihre Fische wegen fehlender Kühlmöglichkeiten oft nicht zu den Verbrauchern transportieren. Die Folge: Die Kleinfischer können sich gegenüber der Industriefischerei kaum behaupten; viele Fische verderben, die Fischer verarmen.

Indonesiens Politik will die Fischbestände erhalten und das Einkommen der Fischer in abgelegenen Gebieten sichern. Entscheidend ist dafür die lückenlose Kühlung des Fangs. Die GIZ hat die Entwicklung einer sonnenbetriebenen Eismaschine angestoßen und begleitet. Zusammen mit mehreren indonesischen, deutschen und europäischen Unternehmen wurde zudem die Produktion in Indonesien etabliert. Die Entwicklung hat 2016 begonnen, die Pilotanlage lief 2018 erfolgreich an – im aktuellen Jahr 2020 wird in Indonesien die erste kommerzielle Anlage in Betrieb gehen. Die Herausforderung war es zwei Technologien - Sonnenenergie und Kühltechnik mit 12 W zusammenzuführen.

Die innovative Technologie stellt gemäß der Leitidee Industrie 4.0 eine dynamische und automatisch an die zur Verfügung stehende Sonnenenergie angepasste Eisproduktion von bis zu 1.2 Tonnen Blockeis pro Tag sicher. Dazu ist weder ein Stromanschluss noch ein teurer großer Batteriespeicher nötig. Dadurch können Eisblöcke in Orten abseits von Stromnetzen hergestellt und für die Kühlung von lokal gefangenem Fisch genutzt werden. Stegmüller von der GIZ: „Das sichert das Einkommen von Fischern, die nachhaltig wirtschaften, gerade in abgelegenen und einkommensschwachen Regionen Indonesiens“.

Ziehl Abegg lieferte für das Projekt den Axialventilator ZAplus. Er kommt mit wenig Energie aus, ist kompakt, durch die Kunststoffhalterung/Nachleitrad und nicht korrosionsanfällig. Die Zacken an der Hinterkante der Flügel haben sich die Ingenieure von der Eule abgeschaut.

Komponenten und Know-how sind in der Entwicklungsphase durch die deutschen Unternehmen Bitzer, Ziehl-Abegg und BAE Batterien kostenfrei bereitgestellt worden. Die Entwicklung sowie technische Betreuung übernahmen Experten vom ILK Dresden. Die Herstellung der sonnenbetriebenen Eismaschinen läuft beim indonesischen Industrieunternehmen Selaras Mandiri Tehnik (AIREF). Weitere Projektpartner sind REC Solar, ATW Solar, Studer und Omron.