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"Es kann nicht sein, dass man ein energieverschwendendes Pumpensystem 15 Jahre lang einfach weiter betreibt", sagte Peter Klaus Kölling. Doch dem Sales Director von Grundfos Deutschland ist durchaus bewusst, dass der Kostendruck die Ingenieure dazu treibt, vor Jahren getätigte Investitionen so lange wie möglich zu erhalten. "Der aktuell niedrige Strompreis macht mir daher Sorgen", gesteht Kölling. Er befürchtet, dass zu wenige der längst verfügbaren, deutlich energieeffizienteren Pumpenanlagen gekauft werden.

"Das wäre aber zu kurz gedacht", so Kölling weiter. "Schaffen es die Unternehmen nämlich nicht, ihre Energiebilanz zu verbessern, würde es wohl irgendwann regulatorische Vorschriften geben. Und die werden niemandem gefallen."

Effizienz erfordert durchgängige Vernetzung

Eine einzelne moderne Pumpe aber wird die Energieeffizienz nicht erheblich stärken. „Wir brauchen smarte Aggregate“, sagt Dr. Thomas Paulus von KSB . Sie müssten vor allem miteinander vernetzt sein, über die Cloud Sensordaten austauschen und sich so gegenseitig optimieren. Noch allerdings sei die Zahl der vernetzten Pumpen sehr gering, so Paulus. Hier gäbe es noch großen Nachholbedarf. Die Chancen jedoch seien enorme Einsparpotenziale bei den Energiekosten – und eine deutlich bessere Klimabilanz. "Uns fehlt noch die Transparenz darüber, was konkret möglich ist", gesteht Paulus ein. Sicher einer der Gründe, warum die Bereitschaft, ältere Maschinen auszutauschen, noch zu gering ist.

Vor allem bei hydraulischen Systemen sieht Paulus ein enormes Potenzial des Energieverbrauchs durch die digitale Vernetzung. Gunther Krei von Yaskawa Europe sieht das ähnlich: "Bei Elektromotoren haben wir bereits einen Wirkungsgrad von 90 Prozent und mehr erreicht. Eine Verbesserung ist da nur noch mit sehr viel Aufwand möglich.“ Doch egal ob Hydraulik oder Elektrik: Die Strukturen und Clouds für die Datenverarbeitung müssten erst einmal aufgebaut und zuvor ein Bewusstsein, ein Verständnis für die digitale Zukunft des Pumpenwesens geschaffen werden. In der Branche "gibt es noch viel Erklärungsbedarf, was Industrie 4.0 ist und kann", sagt Krei.

Gehandelt werden müsse jetzt dennoch. Denn eines ist laut Krei klar: "Die Strompreise werden steigen. Wir sollten frühzeitig Vorkehrungen treffen."