Aussteller & Produkte

In diesem Jahr demonstrieren erneut viele Unternehmen auf der Leitmesse Energy, dass weiteres Wachstum bei sinkendem Energieverbrauch mit energieeffizienten Technologien und Konzepten möglich ist.

"Wir müssen in Zukunft die Nutzung von Wärme und Kälte noch konsequenter vernetzen", erklärt beispielsweise Sigmund Perner, Director Marketing Communications bei der GlenDimplex Deutschland GmbH, die als Tochterunternehmen des international agierenden irischen Technologiekonzerns GlenDimplex Produkte von Wärmepumpen bis hin zu Industriekühlungssystemen anbieten. "Wenn wir die bislang noch eher separat installierten Systeme effizient mit einem intelligenten Temperaturmanagement verbinden, dann kann sich die Industrie in der Koppelung von Kälte und Wärme große Einsparpotenziale erschließen", fügt Perner hinzu und verweist darauf, dass mit der anstehenden Verbannung von umweltschädlichen Kühlmitteln in den nächsten Jahren ohnehin großer Handlungsbedarf entstehen wird.

Aber nicht nur im Segment Heizen und Kühlen sind Effizienzsteigerungen möglich. In fast allen übrigen Bereichen der Produktion schlummern noch Potenziale. Allerdings ist deren Erschließung nicht immer leicht, da relativ niedrige Preise auf den Erdölmärkten im harten internationalen Wettbewerb umfangreiche Investitionen in energiesparende Technologien erschweren. Um aber in den Reihen der Industrie trotzdem mehr Aufmerksamkeit für Energiefragen zu erzielen, haben sich Unternehmen aus unterschiedlichen Anwendungsbereichen zum Projekt "360 Grad Energieeffizienz" zusammengeschlossen. Daran beteiligen sich neben den Wärme-Kälte-Experten der Glen Dimplex Deutschland GmbH und Kaeser Kompressoren SE (Drucklufttechnik) die Unternehmen Neuenhauser (LED, Beleuchtung) und Gildemeister (Energieeffizienzberatung). Das gemeinsame Projekt macht zum einen die enorme Bandbreite deutlich, in der technische Optimierungen im industriellen Kontext möglich sind. Zum anderen weist die Plattform "360 Grad Energieeffizienz" darauf hin, dass die Einzelaspekte mit fortschreitender Digitalisierung vorteilhaft vernetzbar und damit auch effizient steuerbar sind.

Dafür bedarf es allerdings eines gut durchdachten Energiemanagementsystems, das umso besser funktioniert, je besser die Datenlage ist. Daher spielt die Erfassung, Visualisierung und Auswertung von Energiedaten in Verbindung mit Produktionsdaten eine enorm wichtige Rolle. "Wo wird wann wie viel wofür verbraucht", unterstreicht Karsten Reese, geschäftsführender Gesellschafter der IngSoft GmbH aus Nürnberg und einer der Aussteller auf der Sonderschau Digital Energy in Halle 12 im Rahmen der Leitmesse Energy. Die mittelständische IngSoft GmbH entwickelt Software für ganzheitliches Energiecontrolling und Energiemanagement. "Als Produktinnovation stellen wir eine Musterkennung mittels automatisierter Algorithmen vor, die Auffälligkeiten aus Tausenden Lastgängen herausfiltert", erklärt Reese, der sich über ein wachsendes Interesse am Thema Energietransparenz freut. Wichtig ist dafür auch eine präzise, smarte Messtechnik, wie sie beispielsweise die Janitza electronics GmbH auf der Energy präsentiert. Deren Messtechnik dient im Kern zur Bestimmung von Spannungsqualitäten, zur Differenzstrommessung und zur Identifizierung von Fehlerstromquellen. Und so sind das Messen, Vernetzen und Reduzieren von Verbräuchen sicherlich auch die Themen, die Fachbesucher und Experten in den Foren und an den Ständen der Aussteller intensiv diskutieren werden. Im Mittelpunkt steht dabei immer ein Energiemanagement, das Betriebskosten sparen hilft und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens steigen lässt.

Die Technologie-Anbieter in der vielschichtigen Energieeffizienz-Branche erleben eine steigende Nachfrage seitens der Industrie. Dies hat sicherlich auch mit der Verpflichtung zum Energieaudit zu tun sowie mit der weiter voranschreitenden Digitalisierung in nahezu allen Produktionsprozessen.

Allerdings muss sich jedes Energieeffizienz-Projekt im Wettbewerb bewähren. "Energieeffizienz darf kein Selbstzweck werden. Sie über die gesamte Wertschöpfungskette zu verbessern, funktioniert nur dann, wenn die Anwender und Nutzer, Eigentümer und Investoren konkrete Vorteile darin sehen", so Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung. "Zu strenge Vorgaben für Effizienzmaßnahmen können sich nachteilig auf die Entwicklung der europäischen Wirtschaft auswirken. Zudem würden Kontrollbürokratie und ein erheblicher administrativer Aufwand drohen. Das würde die öffentliche Akzeptanz für das Thema schwächen", warnt Kapferer und verweist dagegen lieber auf die großen Fortschritte, die man auch ohne große gesetzliche Auflagen im letzten Vierteljahrhundert erreicht habe: "In Deutschland hat sich die Energieproduktivität – also das Verhältnis der eingesetzten Energie zur erbrachten Wirtschaftsleistung – zwischen 1991 und 2015 um knapp 50 Prozent verbessert."

Eine Erfolgsgeschichte, die mit neuen Ideen und Technologien der Energy-Aussteller fortgesetzt wird.