Energiewende? Denken Sie groß!
Wenn sie sich streckt, ragt sie fast 250 Meter in den Himmel: Die höchste Windkraftanlage der Welt steht seit Oktober dieses Jahres in Baden-Württemberg. Die Max Bögl Wind AG errichtete sie als Teil eines einzigartigen Speicherkonzepts - der Wasserbatterie.
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In Gaildorf, nicht weit entfernt von Stuttgart, will die neue Windkraftanlage mit einer Nabenhöhe von 178 Metern und einer Gesamthöhe von 246,5 Metern neue Maßstäbe für die Energiewende setzen. Das weltgrößte Windrad ist Teil eines Windparks, zu dem insgesamt vier Windräder mit Nabenhöhen ab 155 Metern und leistungsfähigen 3,4 Megawatt (MW) Anlagen von GE gehören, die ab Frühjahr 2018 grünen Strom ins deutsche Stromnetz einspeisen sollen. Mit 7,15 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm unterstützt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) dieses Projekt. Spektakulär ist hier nicht allein dessen Größe, sondern auch die Kombination mit einem modernen Pumpspeicherkraftwerk, die für eine bislang nie erreichte Effizienz in der Produktion und Speicherung erneuerbarer Energien sorgen soll.
Das Grundproblem von Windkraftanlagen ist hinlänglich bekannt: Wenn der Wind kräftig bläst und ein Überschuss an erneuerbarer Energie erzeugt wird, der nicht mehr ins öffentliche Netz eingespeist werden kann, muss die Energieproduktion gedrosselt werden, da eine geeignete Speichermöglichkeit fehlt. Deshalb wurde bei der Anlage in Gaildorf die Gewinnung regenerativer Energie aus Wind- und Wasserkraft kombiniert: Die Turm-Fundamente der Windanlagen dienen zugleich als Wasserspeicher. Verbunden sind sie über unterirdische Druckrohrleitungen mit einem Pumpspeicherkraftwerk im Tal, das mit drei Turbinen eine Leistung von bis zu 16 Megawatt liefern kann. So konnte die elektrische Speicherkapazität des Kraftwerks auf insgesamt 70 Megawattstunden ausgelegt werden. Darüber hinaus zeigt diese Technologie einen weiteren positiven Effekt: Da die Turm-Fundamente der Windanlagen vergrößert wurden, um als Wasserspeicher zu fungieren, konnten 40 Meter an Höhe gewonnen werden. Berechnungen zeigen, dass mit jedem zusätzlichen Meter Nabenhöhe der jährliche Stromertrag um 0,5 bis 1 Prozent steigt. Zudem sprechen für hohe Nabenhöhen – vor allem an windschwächeren Binnenlandstandorten - weniger Windturbulenzen und eine deutlich bessere Windausbeute.
Max Bögl Wind AG (D-92369 Sengenthal)
Website:
www.max-boegl.de/
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