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Die Blockchain ist eine Datenbank, die über besondere Regeln und Eigenschaften verfügt, Transaktionen dokumentiert sowie organisiert und dabei stetig wächst – und zwar dezentral. Die Besonderheit der Technologie liegt aber vor allem auch in ihrer Zusammensetzung. So besteht sie aus verschiedenen Blöcken, die sich aufeinander beziehen. Hierdurch entsteht eine Kette eben dieser Blöcke. Jeder, der an der Transaktion beteiligt ist, kann folglich über die gesamte Kette und all ihre Erweiterungen verfügen. Bevor ein neuer Block entsteht und angehängt werden kann, erfolgt immer erst eine Prüfung durch alle Teilnehmer. Auf diese Weise ist jeder neue Block unveränderbar, und es entsteht nur „eine Wahrheit“ bzw. eine Version der Information. Da die Blockchain neben Daten auch Codes enthalten kann, lässt sie sich nicht nur als reiner Datenspeicher, sondern auch als Plattform für verteilte Anwendungen nutzen. Eine zentrale Instanz ist dabei nicht vonnöten. Denn die Teilnehmer sind in einem Netzwerk direkt miteinander verbunden. Genau hierin liegt die Chance, IT-Lösungen mittels der Blockchain zu dezentralisieren.

Ein Beispiel für ein solches „verteiltes System“ ist die Plattform Ethereum, die zurzeit die Grundlage für Finanztransaktionen mit der Kryptowährung Ether bildet und dabei auf eine eigene Blockchain setzt. Die Transaktionsregeln zwischen den Geschäftspartnern sind als Codes vorhanden und bilden den Rahmen für die Vertragsbedingungen. Diese laufen im Sinne der Blockchain in beide Richtungen automatisch ab. Hierin unterscheidet sich das System grundsätzlich von etablierten Client-Server-Anwendungen. Doch welche Bedeutung hat die Blockchain-Technologie vor diesem Hintergrund für ERP-Systeme?

Eine der Entwicklungen, die zurzeit im Zusammenhang mit ERP-Systemen diskutiert wird, betrifft die Erhöhung der Datensicherheit. Denn auf Blockchain-Basis lassen sich fortschrittliche Authentifizierungs- oder Verschlüsselungsmechaniken wesentlich leichter umsetzen. Gleichzeitig ermöglicht sie es, Transaktionen lückenlos nachzuprüfen und auf diese Weise transparentere Geschäftsprozesse zu schaffen. Zudem sinken die Abhängigkeiten in einem verteilten System, da das Gesamtsystem selbst bei Ausfällen einzelner Knoten funktionsfähig bleibt.

Experten gehen zudem davon aus, dass durch den Einsatz von Blockchain-Technologie flexiblere ERP-Prozesse und -Wertschöpfungsketten entstehen, da Vermittler oder zentrale Instanzen zur Abwicklung diverser Abläufe wegfallen. Dies kommt nicht zuletzt auch dem Reporting zu Gute, das von der höheren Datenverfügbarkeit profitiert.

Neues Mindset gefragt

Für die Unternehmenspraxis ist die Kombination von ERP und Blockchain der Startschuss für eine flexiblere, digitale Zukunft mit neuen, sicheren und transparenten Geschäftsmodellen. Für ein breites Roll-Out der Blockchain im ERP-Kontext ist es Stand heute aber noch zu früh. Das liegt zum einen an Herausforderungen hinsichtlich der Integration in bestehende Systeme, zum Teil aber auch an Kultur und Struktur von Unternehmen an sich. Wo sich eine ERP-Blockchain-Integration im ersten Schritt lohnen kann, ist aktuell daher noch von Fall zu Fall zu betrachten. Die technologischen Möglichkeiten und damit Chancen für die Zukunft sind indes nahezu grenzenlos.