Erstmals gelingen Carbonfasern aus Holz
Ein Dresdner Wissenschaftler hat ein Verfahren zur Gewinnung von Kohlefasern aus Abfällen der Papierindustrie entwickelt. Es könnte die derzeitigen Leichtbautrends noch einmal deutlich verstärken.
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Kohlenstoff- oder Carbonfasern sind das aktuelle Lieblingsmaterial für den Leichtbau in der Automobilindustrie, Windenergiebranche sowie in der Raum-, Luft- und Schifffahrt. Bislang werden sie überwiegend aus Erdöl oder Pech hergestellt und sind in der Produktion vergleichsweise teuer. Der Nachwuchswissenschaftler Muhannad Al Aiti, der an der TU Dresden und am Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.V. beschäftigt ist, hat nun einen Weg gefunden, Kohlestofffasern preisgünstig aus einem nachwachsenden Rohstoff herzustellen. Er verwendet Lignin , das etwa 20 bis 30 % der Trockenmasse verholzter Pflanzen ausmacht. Jedes Jahr fallen rund 50 Millionen Tonnen Lignin als Abfallprodukt in der Papierindustrie an, die bislang fast ausschließlich verbrannt wurden und entsprechend kostengünstig verfügbar sind.
Al Aiti forscht aktuell weiter am Produktionsprozess für nachhaltige Hightech-Fasern. Ab Mitte August wird er weitere Experimente an der Technischen Universität Tampere in Finnland durchführen, wo er die ligninbasierten Kohlenstofffasern mit einem speziellen Spinnverfahren herstellen kann. Seine Forschungsergebnisse sollen noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. Ein erster Aufsatz zum Thema ist als PDF erhältlich .
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