Ziehl-Abegg, bekannt für seine Ventilatoren und Aufzugsantriebe, ist nach eigenem Bekunden das weltweit erste Unternehmen, dem es gelungen ist, eine elektrische Aufzugssynchronmaschine ohne Magnete aus Seltenen Erden zu entwickeln – und das bei gleichbleibend hoher Leistung. Durch den Einsatz eines innovativen Motordesigns soll so die technologische Unabhängigkeit gestärkt und eine dauerhaft stabile Produktion gewährleistet werden – unabhängig von geopolitischen Risiken oder Exportbeschränkungen.

Die neue Aufzugsmaschine mit Ferritmagneten kommt ganz ohne kritische Rohstoffe wie Neodym oder Dysprosium aus, die bislang für Hochleistungsantriebe wegen der Leistungsdichte als unverzichtbar galten. Diese sogenannten Seltenen Erden stammen fast ausschließlich aus China, das zuletzt die Exportbedingungen massiv verschärft hat. „Wir haben damit nicht nur ein technologisches Problem gelöst, sondern auch ein strategisches“, erklärt Joachim Ley, Vorstandsvorsitzender bei Ziehl-Abegg.

Trotz des Verzichts auf Hochleistungsmagnete aus Seltenen Erden erreicht der neue Motor identische Leistungsdaten – und das bei gleichen Abmessungen. Dies ist insbesondere für High-Torque-Anwendungen im Aufzugsbereich mit hohen Anforderungen an Laufruhe und Energieeffizienz ein bedeutender Schritt. Möglich wurde dies durch die tiefgreifende Kompetenz von Ziehl-Abegg in der Entwicklung elektrischer Maschinen. Eine Patentanmeldung ist bereits erfolgt.

Die neue Aufzugsmaschine der Baugröße 200 wird erstmals auf der diesjährigen Interlift in Nürnberg einem internationalen Fachpublikum vorgestellt. Für das Jahr 2026 ist die Ausweitung auf weitere Baugrößen geplant. Damit möchte Ziehl-Abegg einmal mehr seine Vorreiterrolle im Bereich der elektrischen Antriebstechnik beweisen. „Und wir sichern unsere Produktion gegen Ausfälle wegen Materialmangels bei Seltenen-Erden-Magneten ab“, unterstreicht Firmenchef Ley.

Video