Aussteller & Produkte
Events & Speakers

Die Übertragung von Phänomenen der Natur auf die Technik gilt als vielversprechendes Forschungsthema. Ein Team um den Kölner Zoologen Dr. Tom Weihmann hat Schaben genauer unter die Lupe genommen – und herausgefunden , dass sie, ähnlich wie schnelle Säugetiere, bei mittleren Geschwindigkeiten ihr Laufmuster ändern. Mit dem Wechsel der Beinkoordination geht auch ein Wechsel in den Stabilisierungsmechanismen der Bewegung einher.

Auch bei Robotern bietet der Antrieb durch Beine grundsätzlich eine größere Geländegängigkeit als Radantriebe, erklären die Forscher weiter. Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten verbrauchen sie jedoch vergleichsweise viel Energie – im Gegensatz zu vielen Tieren. Weihmann: "Die Anpassung des Koordinationsmusters von Roboterbeinen an das von schnell laufenden Schaben bietet eine Möglichkeit, schnelle Bewegungen ökonomischer zu gestalten und damit das Durchhaltevermögen des Roboters unter unwirtlichen Bedingungen zu verbessern." Die Schaben waren bei hoher Laufgeschwindigkeit auch auf rutschigem Untergrund in der Lage, Koordinationsstörungen und Stürze zu vermeiden.

Auch in anderen Bereichen sehen Forscher der Natur genau auf die Finger. Festo etwa stellt in der jüngsten Ausgabe von "trends in automation" (2/2017) seinen bionischen OctopusGripper vor, der mit Pneumatiktentakeln aus Silikon greift. Und Wissenschaftler der University of Illinois haben einen Flugroboter entwickelt, der ähnlich wie eine Fledermaus fliegt. Er könnte dort eingesetzt werden, wo ein Start größerer Drohnen zu gefährlich ist, berichtet die SZ . Das Wired-Magazin ging sogar soweit, zu erklären, "warum Tiere die Zukunft der Robotik sind".