FEMWORX FACT – Wertschätzung wirkt
Ein Beitrag von FEMWORX in Zusammenarbeit mit Linda Schwartzen, Kommunikationstrainerin und Expertin für Wertschätzung am Arbeitsplatz.
6. Okt. 2025Teilen
51 % vs. 17 % – ein eklatanter Unterschied: Mehr als die Hälfte aller Führungskräfte glaubt, sie würden ihre Mitarbeitenden wertschätzen. Doch nur 17 % der Mitarbeitenden fühlen sich tatsächlich wertgeschätzt. Diese Lücke gefährdet Motivation, Gesundheit und Innovationskraft – und ist damit ein ernstzunehmendes Risiko für Unternehmen. Unwertgeschätzte Mitarbeitende ziehen sich häufig zurück, reduzieren Engagement und denken mitunter: „Mein Beitrag ist ja eh nicht wichtig“ – das blockiert Veränderungsbereitschaft und Kreativität.
Warum Wertschätzung mehr ist als ein „nettes Extra“
Wertschätzung wirkt. Studien zeigen: Regelmäßige Wertschätzung steigert die Produktivität laut Achievers um bis zu 82 %. Unternehmen mit einer starken Anerkennungskultur verzeichnen zudem 31 % weniger Fluktuation.
Wertschätzung fördert Loyalität: 81 % der Mitarbeitenden, die sich wertgeschätzt fühlen, lieben ihren Job und ihren Arbeitsplatz. Unter denen, die dies nicht empfinden, sind es lediglich 18 % (WorldatWork).
Strategische Wertschätzung ist damit ein klarer Wettbewerbsvorteil: Beschäftigte, die qualitativ hochwertige und spezifische Wertschätzung erfahren, bleiben deutlich länger im Unternehmen. Doch nur 22 % der Mitarbeitenden berichten aktuell von solch wirksamer Wertschätzung (Gallup).
Beispiel zur Abgrenzung: Ein Bonus ist eine Anerkennungsleistung — er honoriert eine erbrachte Leistung. Wertschätzung ist hingegen persönlich und richtet sich an die ganze Person.
„Wertschätzung ist kein nettes Extra. Sie ist eine essenzielle Kultur- und Führungskompetenz“, betont Linda Schwartzen. Gleichzeitig gilt: Wertschätzung ist nicht ausschließlich Führungsaufgabe — sie kann und sollte multidirektional gelebt werden, von Kolleg:in zu Kolleg:in, Peer-to-peer, bottom-up und top-down.
Anerkennung ≠ Wertschätzung
Oft werden die Begriffe verwechselt. Anerkennung bezieht sich in der Regel auf Leistung – meist formell, selten und unpersönlich; sie erfolgt häufig top-down (z. B. Beurteilungen, Boni).
Wertschätzung hingegen geht tiefer: Sie ist persönlich, regelmäßig, vielschichtig und stärkt die menschliche Verbundenheit. Während bei Anerkennung meist die Arbeitsleistung gewürdigt wird („Ihre Leistung wurde anerkannt“), geht es bei Wertschätzung um die Person selbst („Du wirst als Mensch geschätzt“).
Das Modell der 5 Sprachen der Wertschätzung (Chapman/White) macht dies praktisch:
Jede Person hat eine eigene bevorzugte Sprache. Nur wer diese Präferenz kennt und respektiert, kann wirklich Wirkung erzielen.
3 sofort umsetzbare Impulse
Fazit
Die Zahlen zeigen: Viele Führungskräfte überschätzen ihre Wirkung, und zugleich fehlt oft in Teams das Bewusstsein dafür, was Einzelne wirklich brauchen, um sich wertgeschätzt zu fühlen. Wertschätzung ist keine angeborene Privatfähigkeit, sondern eine Haltung, die sich lernen lässt — durch Bewusstsein, durch Sprache und durch kleine, beständige Handlungen im Arbeitsalltag. Wer sie lebt, legt den Grundstein für gesunde Zusammenarbeit, nachhaltige Motivation und langfristigen Unternehmenserfolg.
Quellen & Studien
Achievers Workforce Institute (2025): Produktivitäts- und Fluktuationsstatistiken durch Anerkennung (Achievers)
Achievers Workforce Institute (2025): Wirkung von Wertschätzung auf Jobbegeisterung (Achievers)
WorkHuman & Gallup (2024): Strategie & Engagement durch Anerkennung als Hebel (Gallup)
Workspan Daily / WorldatWork (2024): Zufriedenheit und Arbeitsplatzbindung durch Kulturen der Wertschätzung (WorldatWork)
Amor through high5test (2025): Häufigkeit & Wirkung von A
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