Flexible Rotorblätter laufen auch bei Windböen weiter (Foto: Projekt SmartBlades2)
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) stellte bereits auf der Hannover Messe 2016
erste Ergebnisse des Projekts SmartBlades
vor. Nun geht das Verbundforschungsvorhaben in die zweite Runde: Im Projekt
SmartBlades2
entwickeln Forscher zusammen mit Partnern aus der Industrie eine Biegetorsionskopplung (BTK) für Rotorblätter von großen Windkraftanlagen. Die passiv arbeitende Kopplung ist in der Lage, sich den schnell veränderlichen Windgeschwindigkeiten und den dabei wirkenden enormen Kräften anzupassen. Die Windkraftanlage kann so ihr Potenzial optimal ausschöpfen, und der Verschleiß beschränkt sich auf ein Minimum. In der bislang verbreiteten Form reagieren Rotorblätter relativ langsam. Bei Rotorblättern von 85 m Länge können die Kräfte in 200 m Höhe jedoch selbst bei einer einzigen Umdrehung zwischen oben und unten schwanken. Bei starken Böen müssen konventionelle Windkraftanlagen daher bislang heruntergefahren werden.
Das
Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES
und das DLR kooperieren bei SmartBlades2 mit privaten Partnern aus der Industrie (unter anderem mit
Henkel
und
SSB Wind Systems
) sowie mit weiteren Forschungseinrichtungen wie dem Zentrum für Windenergieforschung
ForWind
der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen. Getestet werden die neuen Rotorblätter derzeit auf dem Gelände des Fraunhofer IWES in Bremerhaven. Das Institut wird die Blätter allerdings nicht selbst produzieren, sondern vermittelt das gewonnene Wissen an die heimische Industrie. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt mit 15,4 Millionen Euro.