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"Eine ganz zentrale Rolle" misst Bundesforschungsministerin Dr. Johanna Wanka dem Thema Industrie 4.0 in der aktuellen Forschungspolitik bei.

"Wir haben das Potenzial für Deutschland früh erkannt und die Forschung im Bereich Industrie 4.0 intensiv gefördert",

"Mit der neuen Hightech-Strategie knüpfen wir daran an und konnten bereits im letzten Jahr ein großes Forschungsprogramm zu Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen starten." Wanka: "Die neue industrielle Revolution eröffnet uns die Chance, noch mehr Ideen in Innovationen zu verwandeln und die Arbeitsplätze von morgen zu gestalten. Ich bin da sehr zuversichtlich."

Welche Gedanken sich Wissenschaftler aktuell zu Industrie 4.0 machen, lässt sich an verschiedenen Stellen der Research & Technology ablesen. Neben großen Einrichtungen zeigen in Halle 2 auch einige Start-ups Innovationen zum Thema. Die Uberblik GmbH etwa vereint mit einer neuartigen Collaboration Software Menschen, die im Industrie-4.0-Kontext arbeiten. Die Neugründung aus Berlin stellt ebenso am tech-transfer-Start-up-Stand aus wie die Münchner sonixc GmbH, die dort ihre cloudbasierte Service-Management-Software "Service Hero" präsentiert. Durch Zugriff auf Echtzeitdaten und eine intelligente Verwaltung erlaubt es die App, die Produktivität im Kundenservice bis zu 30 Prozent zu steigern und fallbezogene Außen- und Innendienstkosten zu senken. Aus Servicetechnikern sollen so laut sonixc "wahre Service-Helden" werden.

Insbesondere IT-Sicherheitsfragen beschäftigen aktuell die Forschung. Diesem Thema widmet sich auch das Institut für Theoretische Informatik des Karlsruher Instituts für Technologie am Gemeinschaftsstand der neun führenden technischen Universitäten (TU9): Am KIT wurde eine Lösung für die Kombination von Firewalls entwickelt, die auch dann noch sicher ist, wenn eine einzelne Firewall von einem Angreifer kontrolliert wird. Ein Simulator auf dem TU9-Stand macht die Lösung für Messebesucher greifbar. Weitere Projekte am Stand behandeln die Themen Smart Factory, Internet der Dinge und Automatisierungstechnik. Am Montag, 13. April (15 bis 16 Uhr) diskutiert TU9-Präsident Prof. Hans Jürgen Prömel, Präsident der TU Darmstadt, in der VDI-Lounge mit Vertretern des TÜV und der AUDI AG über Industrie 4.0.

"IT-Sicherheit ist ein erfolgskritischer Faktor für praxisorientierte und umfassende Industrie-4.0-Lösungen",

Wesentliche Aufgaben bestünden darin, Know-how zu schützen, Produktionsnetzwerke sicher zu gestalten und vertrauenswürdige Verbindungen mit anderen Unternehmensteilen sowie der Außenwelt herzustellen. Auch wie die Automatisierungsarchitektur unter Sicherheitsgesichtspunkten gestaltet wird, muss laut Sauer noch erarbeitet werden. Die Sicherheitsfrage sei daher bei der Konzeption, Implementation, Konfiguration und später im eigentlichen Betrieb durchgängig wichtig.

Das IOSB stellt auf der Research & Technology das Verbundprojekt SecurePLUGandWORK vor. Das Vorhaben unter IOSB-Leitung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom KIT als Projektträger betreut. Sein Ziel besteht darin, dass sich produktionsnahe Softwarekomponenten über alle Ebenen der Automatisierungsarchitektur hinweg unter Nutzung offener Standards wie AutomationML und OPC UA selbst konfigurieren. "Die zentrale Idee dabei ist, dass ähnlich wie beim USB-Standard bei PCs Mechanismen der Selbstbeschreibung in Bezug auf Funktionalität, Identifizierung, Selbstaufbau der Kommunikation und geregeltem Datenaustausch genutzt werden, wenn neue Komponenten, Maschinen oder Anlagen in ein Produktionssystem eingebracht werden oder sich softwarerelevante Änderungen in der Produktion ergeben", erklärt Sauer.

Um die Sicherheit auf allen Ebenen möglichst praxisnah zu erproben, etabliert das IOSB derzeit ein spezielles IT-Sicherheitslabor für die industrielle Produktion. Schwachstellen in Produktionsnetzen und Angriffsszenarien gegen Automatisierungseinrichtungen sollen darin vorab untersucht werden. "Aus den Erkenntnissen wollen wir Lösungen zur Analyse des Sicherheitszustandes entwickeln", sagt Birger Krägelin, IT-Sicherheitsbeauftragter am IOSB. "Wir wollen also analysieren und simulieren, was Hacker anrichten könnten." Im Gegenzug sollen sichere Netzwerke, Authentifikationsverfahren und Verschlüsselungstechnologien entwickelt sowie Ausbildung und Training für Aufbau und Betrieb sicherer Produktionsnetze vorangetrieben werden. Wesentliche Bestandteile des Sicherheitslabors wird das IOSB auf die Research & Technology mitbringen und präsentieren. So können sich Besucher selbst einen Eindruck davon verschaffen, wie wichtig IT-Sicherheit für das Thema Industrie 4.0 ist.