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Die Idee, Schaltkreise auf flexible Träger wie Folien oder Papier einfach aufzudrucken, ist nicht ganz neu, birgt sie doch so manchen Vorteil: Zum einen ist solch ein Verfahren in der Regel kostengünstig und praktisch, vor allem aber lassen sich auf diese Weise außergewöhnliche Designs mit gekrümmten Leucht- oder Eingabeelementen kreieren. Für eine zuverlässige Umsetzung dieser Idee bedarf es aber spezieller Materialien, die während des Druckvorganges keinen Schaden nehmen und deren Leitfähigkeit trotz gebogener Oberflächen erhalten bleibt. Forscher am INM - Leibniz-Institut für Neue Materialien - haben daher Hybrid-Tinten entwickelt, mit denen sich nicht nur Schaltkreise via Drucker oder Füller auf Folie oder Papier übertragen lassen, diese sind auch sofort nach dem Trocknen ohne weiteres Sintern einsatzfähig. Die genauen Ergebnisse, vor allem aber die vielfältigen Möglichkeiten können sich interessierte Besucher auf der HANNOVER MESSE 2017 direkt von den Saarbrücker Entwicklern erläutern lassen.

Ihre besonderen Eigenschaften verdanken die Hybrid-Tinten den sich ergänzenden Vorteilen von Polymeren und metallischen Nanopartikeln. Dazu werden Gold- oder Silber-Nanopartikel mit organischen leitfähigen Polymeren umhüllt und in wässrig-alkoholische Suspensionen überführt. "Metall-Nanopartikel mit Liganden werden auch heute schon zu Elektronik verdruckt", erklärt Materialwissenschaftler Professor Tobias Kraus. Diese Hüllen müssten aber meist durch Sintern entfernt werden, weil sie zwar die Anordnung der Nanopartikel steuern, aber nicht leitfähig sind. Das sei aber gerade bei temperaturempfindlichen Trägermaterialien wie Papier oder Polymerfolien schwierig, da diese während des Sinterns Schaden nähmen. "Unsere neuen Hybrid-Tinten sind sofort nach dem Eintrocknen leitfähig, mechanisch besonders flexibel und kommen ohne Sintern aus", so Professor Kraus.