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Der Schlüsselbegriff lautet Sektorkopplung , berichtet der BINE-Informationsdienst : Bisher getrennte Bereiche des Energiesystems werden mit dem Ziel einer besseren Effizienz miteinander verknüpft und aufeinander abgestimmt. Dazu zählen auch Gebäude. Sie können die Stromnetze entlasten – etwa, indem sie ihren Strombezug und ihre Möglichkeiten zur örtlichen Energieerzeugung an das Netz anpassen. Dazu braucht es jedoch unter anderem Regel- und Betriebsführungsstrategien. Einige Konzepte hierfür werden in der 24-seitigen Broschüre des Leibniz-Instituts für Informationsinfrastruktur vorgestellt.

Die Netzdienlichkeit sollte den Autoren zufolge künftig sogar schon bei der Planung von Gebäuden berücksichtigt werden. Bisher verhielten sich die meisten Gebäudeenergiesysteme aber netzadvers oder höchstens netzneutral, heißt es in dem Kompendium. Um hier zu einem Umdenken anzuregen, reicht guter Wille allein nicht aus. So fehlten etwa ausreichend finanzielle Anreize für Gebäudebetreiber, wie zum Beispiel zeitvariable Stromtarife für Endkunden. Ein Grund dafür ist, dass mehr als 75 % des Strompreises gar nicht vom Börsenstrompreis abhängen, sondern sich aus Abgaben, Umlagen und Steuern zusammensetzen.

Auch andernorts, beispielsweise in Österreich, forscht man zu netzreaktiven und netzdienlichen Gebäuden. In einer Präsentation der dortigen Klimaschutzinitiative heißt es unter anderem auf Grundlage von Forschungen von Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hausladen (TU München), dass in Gebäuden ein großes passives Speicherpotenzial zur Verfügung stehe, das bisher aber nicht für Lastmanagementmaßnahmen genutzt werde. Geeignet wären vor allem elektrische Wärmepumpen, mit denen ein Überangebot an elektrischer Leistung kostengünstig und effizient in Form von Wärme gespeichert werden könnte.